XXIV

[34] Uns die durch viele jahre zum triumfe

Des grossen lebens unsre lieder schufen

Ist es gebühr mit würde auch die dumpfe

Erinnrung an das dunkel vorzurufen:


Das haupt gebettet folgte noch in stummer

Ergebung alten ehren siegen straussen ..

Blumen der frühen heimat nickten draussen

Und luden schaukelnd ein zum langen schlummer.


Und jenes lezte schöne bild ist sachte

Zurückgesunken in der winde singen.

Kein freund war nahe mehr · sie alle gingen

Nur ER der niemals wankte blieb und wachte.


Mit der betäubung wein aus seinem sprengel

Die dichten schatten der bedrängnis hindernd

Des endes schwere scheideblicke lindernd

So stand am lager fest und hoch: der engel.[35]

Quelle:
Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 5, Berlin 1932, S. 34-37.
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