[In hohen palästen aus dunklen und schimmernden quadern]

[89] In hohen palästen aus dunklen und schimmernden quadern

In bauschenden zelten die himmlische gaben bescheeren

Verschönert des lichtes von oben ergossene flut

Die leiber vom weiss des marmors mit bläulichen adern

Vom saftigen gelb der reife-beginnenden beeren –

Die leiber die hellrot wie blüten und hochrot wie blut.


Da ich mich von ihnen zu trennen beschloss um ein reines

Erhabnes geniessen berauschender sieges-gebräuche:

Verscheuch ich den gram der mich abermals leise bestahl

Mit hülfe der blumigen sprühenden geister des weines?

Erhebt von dem schläfernden pfühl der basilien-sträuche

Mich meiner gewappneten schall im erwachenden strahl?

Quelle:
Stefan George: Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 3, Berlin 1930, S. 89-90.
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