8. Der Fabeldichter und das Würmchen

[73] Du Würmchen, du, von Menschen nur zu sehen

Mit Falkenaugen, was du bist,

Das möcht' ich wissen! Ach! dein Kriechen oder Gehen

(Kaum kann ichs sehen, was es ist,)[73]

Ist doch ein überlegtes Wandeln!

Was willst du? Willst du was?

Bist du Pythagoras?

Kommst du, zu sehn mein Thun und Handeln?


Komm näher, liebes Würmchen! komm!

O du! du Würmchen! wohnt in dir

Ein guter Geist? Was willst du hier?


Dich fragen: Bist du fromm?

Quelle:
Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Ausgewählte Werke, Leipzig 1885, S. 73-74.
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