Neunter Auftritt


[111] Frau von Tiefenborn. Herr von Ziegendorf.


HERR VON ZIEGENDORF. Er weiß doch schon, was Eure Gnaden im Sinne haben?

FRAU VON TIEFENBORN. Nein, meinen Hauptvorsatz weiß er noch nicht. Teils, weil ich noch einige Zweifel hatte, die Sie mir itzt benommen haben; teils auch, weil ich mich ... schäme ... daß ... eine zehnjährige Witwe ...

HERR VON ZIEGENDORF lachend. Ei! des Stehlens und der Lügen muß man sich schämen: aber was Eure Gnaden tun wollen, das ist eine Sache, die täglich in der Welt geschieht.


Quelle:
Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen. Reihe Aufklärung. Band 6, Leipzig 1933–1935, S. 111.
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