77. Ursprung der Stadt Großenhayn.

[78] Chladenius, Materialien zur Großenhayner Stadtchronik, Pirna o.J. (1788) 4. I. S. 8. cf. S. 4. sq.


Im Kloster Zelle soll ein alter Stein gefunden worden sein, der besagte, die Stadt sei schon vor Christi Geburt durch Drusus Germanicus als Landesvestung gebaut worden. Er lautete also:


Hayn und Grimm, die ältesten beyden Städte in Osterland

Lange vor Christi Geburt bekannt.


Wahrscheinlicher ist es aber, daß diese Stadt, welche im 14ten Jahrhundert die Stadt zum Hayne genannt ward, ihren Namen von dem großen Haine hat, der einst um die Stadt herumging und worin die heidnischen Sorbenwenden ihren größten Götzen, den Swantewiz, von dem das nahe bei der Stadt gelegene Dorf Wantewitz seinen Namen her haben soll, verehrten. Darum war auch in dem großen Riesensaale des im J. 1701 ausgebrannten Residenzschlosses in Dresden die Stadt Hayn mit einem großen Walde umgeben abgemalt, in dem ein geharnischter Ritter hielt. Nach einer andern Sage[78] käme aber der Name von den vielen Hagebuttensträuchen, so um die Stadt gestanden und deshalb ins Stadtwappen aufgenommen worden sind.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1, Dresden 21874, S. LXXVIII78-LXXIX79.
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