539. Der Katzentanz.631

[494] Da einstmals eines Bauern Knecht am Gemörde der Pferde gewartet und in einer Hütten ein wenig Feuer gehabt, war zu ihm eine Katze gekommen, zu der er gesprochen: »Kätzlein, komme her zu mir und wärme Dich!« Da sind eilends ein Haufen Katzen zusammengekommen und die erste hat angehoben und einen Vortanz gethan, die andern sind ihr gefolgt und haben also unter dem Tanzen gesungen: »Katzen-Thier, komm her zu mir, sprach der gute Johann von Brehmen zu mir (denn das war des Knechts Name) und wärme Dich.« Er war erstlich erschrocken, da aus einer Katzengestalt er Menschenstimmen hörte, als er aber Muth gefaßt, hat er mit seiner Geisel um sich gehauen und sie zerstört.

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Nach Prätorius S. 330.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 494.
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