521. Der Kobold in Bischdorf.611

[471] In Bischdorf wohnte eine alte steinreiche Frau, die einen Kobold hatte. Der saß den ganzen Tag in ihrer Stube auf dem Heerde und sie unterhielt sich mit ihm. Da haben die Nachbarn, die manchmal unter den Fenstern stehen blieben und horchten, gehört, wie der Kobold sprach: »Nun, Alte, wünschest Du Dir denn nichts?« »Ach ja, Söhnchen,« sagte sie dann, »ich wünsche mir eine recht schöne goldene Kette«, oder: »ich wünsche mir einen Beutel mit Ducaten« oder was sie sich sonst noch gewünscht hat. Dann ist der Kobold nur zum Schornstein hinausgeflogen und bald zurückgekehrt und hat das Verlangte gebracht.

611

Nach Sommer S. 26.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 471.
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