817. Kattfillers und Pannenklöppers.937

[769] Unter dem Namen Kattfillers und Pannenklöppers sind in Westphalen die Attendorner und Olper bekannt. Diese Namen sollen aber also entstanden sein. Der Erzbischof Gerhard, Truchseß von Cöln, kam auf seiner Reformationsreise auch nach Attendorn und da war gerade große Prozession. Da fielen Viele von ihrer alten Religion ab und sogar der Pfarrer tanzte mit seiner Köchin auf dem Kirchhofe. Später aber mußten diese Abgefallenen sich auf das Schloß nach Bielstein flüchten, wo sie von den ihrem alten Glauben treu gebliebenen Bürgern belagert wurden. Bei dieser Belagerung ließ sich aber einmal in einem Thurmfenster eine Katze sehen, welche die Attendorner, die da glaubten, es sei der Truchseß in seiner Schlafmütze, ganz zu nichte schossen. Das arme Thier schrie ganz erbärmlich, so daß die Belagerten riefen: »Kattfillers, Kattfillers!« Und von der Zeit an haben die Attendorner diesen Namen behalten. Zu derselben Zeit waren aber zu Olpe viele Hämmer, besonders Klopfhämmer und wurden besonders viele Pfannen gemacht und davon heißen die Olper: Pannenklöppers.

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S. Firmenich, Germaniens Völkerstimmen Bd. I. S. 358.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 769.
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