1075. Die eingemauerte Prinzessin im Schlosse zu Haarburg.

[875] (S. Neues Vaterl. Archiv Bd. XIV. S. 280.)


Im Schlosse zu Haarburg befindet sich ein zugemauertes Fenster, hinter welchem ein leerer Raum ist, wo angeblich eine Prinzessin eingemauert worden sein soll. Es hätten nämlich dort zwei Brüder, die Besitzer des Schlosses, dieselbe geliebt, sie habe sich lange bedacht, wem sie ihre Hand reichen solle, endlich habe sie sich für einen erklärt und nun habe der andere aus Eifersucht sie dort einmauern lassen. Darauf bezieht sich ein Leichenstein in der Schloßkirche daselbst. Zwei Brüder knieen darauf, einer dem andern gegenüber, in der Mitte derselben aber steht ein Frauenzimmer, welches jedem einen Kranz reicht.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 875-876.
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