936. Der Alp.

[796] (S. ebd. S. 354.)


Bei den Bewohnern des Schwalmgrundes findet man eine eigenthümliche Erklärung des Alps. Hiernach ist dieser Alp entweder ein böser Geist oder das Liebchen des Geplagten. Um ihn zu fangen, solle man, so rathen sie, sich nur mit dem Betttuche zudecken, und wenn er komme, dieses über ihn zusammenschlagen, dasselbe festhalten und in einen Kasten verschließen. Oeffne man denselben früher, ehe ein Mensch ersticken könne, so fliege eine weiße Taube davon, wo nicht, so setze man sich der Gefahr aus, wenn es das Liebchen gewesen, dieses erstickt zu finden.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 796.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band