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[797] (S. Archiv f. hess. Gesch. Bd. V. 2. S. 87.)
Zu Langsdorf herrscht ein alter Gebrauch, daß nämlich die jungen Leute alljährlich am Sonntage vor oder nach Ostern gemeinsam nach der Unterau, einer Wiese, die nördlich von Langsdorf liegt und auf welcher sich etliche Heideköppel d.h. Hünengräber befinden, mit Sang und Klang hinausziehen und nun einen besonderen Gesang anstimmen und dabei tanzen. Folgendes ist der jetzt ziemlich unverständliche Text:
Her is Holz, her is Holz
Unter meinen Füßen
Kapp (Kopf) verloren (und) Keines nicht
So will ich Dich erlösen
Hier und dort
An dem Ort
Sags dem Römer (Kremer) ja ja
Und hast Du mich (dies) im Sinn
So will ich Dich hin lassen stehn
Und zu einer andern gehn.
Bei den letzten Worten wechseln die Burschen ihre Tänzerinnen. Das Fest dauert übrigens bis zum Abend, wo man dann mit Sang und Klang wieder nach Hause zieht. Es ging aber dort die Sage, daß wenn in früheren Zeiten dort das Lied gesungen worden sei und einer hätte den Glauben nicht angenommen, er alsdann an den daselbst befindlichen Heideköppeln ermordet worden wäre und selbst seine Kinder mit dem Leben hätten büßen müssen.
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
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