476. Der wunderbare Garten bei Lauenburg.

[505] (S. Hildebrand, Goëtia vel Theurgia S. 308 etc.)


Im Jahre 1596 ist bei Lauenburg in Cassuben eine erschreckliche Kluft und Loch auf einem Berge gefunden worden, welches zu ergründen der Rath allda zwei Mörder, so den Tod verschuldet hatten, hineinzulassen beschlossen hat. Als dieselben nun hineingekommen sind, ist da ein schöner Garten gewesen, mitten aber darin hat ein schöner Baum gestanden, so schöne weiße Blumen gehabt hat. Sie haben aber keine der Blumen abbrechen dürfen, sondern sie sind durch ein Kind zu einem Schlosse auf einen weiten Plan geführt worden, hier haben sie herrliches Saitenspiel und andere Gesänge gehört, auch ist ein König auf einem silbernen Stuhl von ihnen gesehen worden und hat in der linken Hand einen goldenen Scepter gehabt und in der rechten Hand einen Brief, welchen das Kind vom König empfangen und dem zweiten überantwortet hat. Diese Historie ist weitläufig zu Freyburg bei Georg Hosemann gedruckt.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 505.
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