303. Der Ursprung der Stadt Lauban.

[366] (S. über die Laubaner Sagen Haupt Bd. II. S. 115 etc.)


So oft auch die Stadt Lauban abgebrannt ist, so blieb doch immer ein altes großes steinernes Haus verschont, dessen jedesmaliger Besitzer den seltsamen Namen Ziehpantz führte. Die Leute erzählten, dies sei überhaupt das älteste und in ihm der Ursprung der Stadt zu suchen; der Name aber rührte her von dem Erbauer desselben, der zugleich der Gründer der Stadt gewesen sei. – Das Haus stand in dem sogenannten Grunde, hinter der Stadtschule und dem dazu gehörigen Garten unweit des Hinter-Eingangs in das Jungfrauen-Kloster. In einer Reimchronik von Lauban finden sich folgende Zeilen:


Zahl siebenhundert und eilff Jahr,

Als Luban eine Wildniß war,

Ein Graf macht daraus eine Stadt,

Die man Luban genennet hat.

Ein Jägerhaus am Berge stund,

Darin der Graf ziehen kunnt,

Hatt da sein Lust und wilde Bahn,

Drum fing er flugs zu bauen an.


Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 366.
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