304. Die weiße Jungfrau in Lauban.

[366] Ueber der Thür eines Hauses am Markte zu Lauban befindet sich das Standbild einer Jungfrau. Sie stellt die Tochter eines ehemaligen Besitzers desselben vor, welche, man weiß nicht mehr warum, von einem Kriegsmann erstochen wurde. Ihr Vater, welcher sie sehr lieb hatte, ließ dies Bild zu ihrem Andenken verfertigen. Als ein späterer Eigenthümer es hatte wegnehmen lassen, erschien die Jungfrau, in lange weiße Gewänder gehüllt, zur Nachtzeit den Bewohnern so lange, bis man ihr Bild wieder an seinen Ort brachte.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 366.
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