525. Der Gromannsthurm zu Elbing.

[538] (S. Fuchs Bd. I. S. 64.)


Einer der alten zur Vertheidigung der Stadt bestimmten Thürme, dessen unterer Theil noch steht und zu einem Gefängniß eingerichtet worden ist, der[538] nach seinem Erbauer sogenannte Gromannsthurm, ist von einer Mutter errichtet worden, die einen ungerathenen Sohn hatte. Diese ließ darin ein hölzernes Pferd aufstellen, auf dieses ihren Sohn festbinden und vor ihm in ziemlicher Entfernung einen Wecken (ein Brod mit vier Ecken) aufhängen. Da er nun von Hunger genöthigt darnach greifen wollte, so soll er von dem Pferde herabgefallen und vom Ungeziefer verzehrt worden sein. Der Thurm führte hiervon in seiner Fahne auch ein Roß und bekam deshalb auch seinen zweiten Namen, Roß.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 538-539.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Sagenbuch des Preußischen Staats
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Erster Band
Sagenbuch des Preußischen Staats: Zweiter Band