561. Das Kreuzthor zu Königsberg.

[552] (S. Erläut. Preußen Bd. I. S. 369.)


Am Ende der sogenannten Burgfreiheit zu Königsberg, da wo der Roßgarten angeht, befand sich ehedem das im Jahre 1705 abgebrochene Kreuzthor. Neben demselben, im Winkel zur rechten Hand, stand aber sonst das Kloster zum h. Kreuz, von dem das Thor seinen Namen empfangen hat. Einst wurden jedoch die Bewohner desselben vertrieben und aus dem Kloster ein Gasthaus gemacht, was aber auch nicht ewig währte, sondern später an einen andern Ort, nicht weit vom Holzgarten verlegt wurde. Dies Kreuzthor war nun früher stets verschlossen gewesen, als aber die Mönche vertrieben worden waren, scheint es vom bösen Feinde besessen worden zu sein, denn keine menschliche Macht vermochte es zuzuhalten, es sprang allemal wieder auf, wenn man es verschlossen hatte. Aus diesem Grunde hat man es später ganz weggebrochen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 552.
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