656. Der Teufel entführt einen Bauer.

[612] (S. Hennenberger S. 349.)


Im Jahre 1577 um die Zeit Mariä Empfängniß ist zu Plewißken eine Meile Wegs von Taplaucken ein Bauersmann aus dem Kruge, da er zuvor sehr greulich und schrecklich auf seinen Pfarrherrn gescholten, nach Hause gegangen und nachdem er vor sein Haus gekommen ist, hat ihn der Teufel mit großem vorhergehenden Geschrei hinweggeführt, so daß man ihn nach wenigen Tagen im Gesträuch gefunden, sein Leib und seine Kleider sind aber durch die Dornen also zerzauset und zerrissen worden, daß man ihn nicht hat erkennen mögen, nur allein an den Kleidern, welche auch stückweise hin und wieder an den Sträuchern zerzaust gehangen haben. Während jenes jämmerlichen Geschreies aber sind seine Leute zum Hause hinausgelaufen um zu sehen, was dies zu bedeuten habe, man hat aber nichts gesehen oder gefunden, nur des Bauern Hut und ein Spießlein auf der Erde liegen sehen, so der Bauer bei sich getragen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 612.
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