388. Der Ausgang der Langobarden

[357] Die Winiler, hernachmals Langobarden genannt, als sie sich in dem Eiland Skandinavien so vermehrt hatten, daß sie nicht länger zusammen wohnen konnten, teilten sich in drei Haufen ab und losten. Wer nun das Los zog, der Haufen sollte das Vaterland verlassen und sich eine fremde Heimat suchen. Als nun das Los auf einen Teil gefallen war, so zog dieser unter zwei Heerführern, den Brüdern Ibor und Ayo (oder Agio) samt ihrer weisen Mutter Gambara aus. Sie langten zuerst in Skoringen an, schlugen die Vandalen und deren Könige Ambri und Aßy; zogen sodann nach Moringen und dann nach Goland. Nachdem sie da eine Zeitlang verweilt, besetzten sie die Striche Anthaib, Banthaib und Wurgenthaib, wo sie auch noch nicht blieben, sondern durch Rugiland zogen, eine Zeit über im offenen Felde wohnten, mit den Herulern, Gepiden und Goten Händel hatten und zuletzt in Italien festen Sitz nahmen.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen. Zwei Bände in einem Band. München [1965], S. 357.
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