31.
H. Nathanael Roßteuschers vnd Alithææ Roussiæ Hochzeit

[82] In dem das feste Gempf der Helden kühnheit übt/

Vnd endlich jhren ruhm durch seinen fall außbreittet:

Bricht auch der harte Sinn/ den Ihr biß noch bestreittet

Vnd Ewer Alithè bekennet daß sie libt/

Nun schöpfft Ihr lust aus dem/ was Euch bißher betrübt/

Die Hochzeit Göttin hat den einzug schon bereittet:

Weil Hymen/ was jhr wündscht/ ins Triumphbette leittet/

Vnd den so werthen Feind euch gäntzlich übergibt.

Er wolle noch mit jhm Glück/ Ehre/ sanfftes leben/

Gewündschte Lust vnd Frewd/ vnd Heil vnd Segen geben

Vnd fortgang vnd gewinn/ vnd was mein Phœbus hatt.

Der Wundsch ist zwar nicht new' vnd voll gemeiner Sachen

Herr Bräutgam: jhr mögt selbst der Brautt was newes machen.

Das Leben/ Seel vnd Geist/ vnd Händ vnd Füße hatt.

Quelle:
Andreas Gryphius: Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke. Band 1, Tübingen 1963, S. 82.
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