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[90] Wie sorglos schläft der sichre Musensohn,
Wann er, bei Kerz' und Nacht, in dichterischen Stunden,
Nun, wie er glaubt, den Einfall ausgefunden,
Den er gesucht, der ihn zu sehr geflohn![90]
Wie unruhvoll wird seine Lagerstatt,
Wann ihm der nächste Tag, sobald er ganz erwachet,
Des Fundes Werth mit Recht verdächtig machet!
Der Einfall welkt: die Worte fließen matt.
So schmeichelhaft war Jacobs Nacht und Stand,
Als, wie er wünscht' und hofft', ihn Rahels Reiz beglückte:
So groß sein Leid, als er den Tag erblickte,
Die Augen rieb, und eine Lea fand.