7

[26] Kennst du den Zwang, der Sterne um Sterne dreht?

Kennst du die Gluth, die Sonnen entflammt zum Licht? –

Du siehst nach stillem Lenzeswerden

freudig unsterbliche Fruchtgestaltung.


Du fühlst der Liebe heiliges Wunder, fühlst

den Gott im Menschen, der dir das Schwert verliehn,

zu Höchstem Kraft und heisses Trachten

und den unendlichen Zug nach Freude!


Vollendungsfreude schmettert den Jubelton

des Sieges durch die ringende Wuth des Alls

Wohl stösst dein Blick an graue Wolken –

droben gewölbt steht ewige Klarheit.

Quelle:
Otto Erich Hartleben: Meine Verse. Berlin 1905, S. 26-27.
Lizenz:
Kategorien: