Achte Szene

[154] Baron Attendorn kommt durch die Tür von rechts. Macht eine Handbewegung, als wollte er den Tanz sofort anhalten.

Windfellner achtet zuerst nicht. Wie Attendorn zu ihm eilt, hält er die Hand links abwehrend empor, ohne sein Taktschlagen zu unterbrechen. Der Tanz wird zu Ende getanzt.


WINDFELLNER behaglich. Gut ... das war gut ... das war sehr gut ... meine Damen ... Die Tänzerinnen, mit hastigem Atem, drehen sich an die polierte Mahagonistange. Tuscheln und lachen untereinander. das war das Erste, was heute gelungen ist ... das wird man doch nicht gleich schon wieder unterbrechen ... na ... was gibt es ...[154]

ATTENDORN. Der Herr Lionel Mander erscheint sogleich in eigener Person ...

WINDFELLNER. Ih ... das sagen Sie nur sonst jemandem im Schlosse ... erstens wäre das endlich wieder die alte Ordnung ...

ATTENDORN. Tja ... aber er bringt eine berühmte Kunstgröße mit ...

WINDFELLNER hört nicht mehr. Meine Damen ... die Sache war nämlich an sich noch immer hundeschlecht ... die Lacerta ringelte sich ja wie ein Nennauge in Gelee ... neiein ... das war gar nichts ... ja, ja Herr Baron ... hier wird getanzt ... und nichts sonst getrieben ... los ...


Die Musiker spielen. Die Tänzerinnen tanzen.


ATTENDORN ist auf die Terrasse hinausgetreten. Blickt sofort zurück und sagt laut in den Saal. Der Meister kommt ...


Windfellner taktiert Musik und Tanz fort, ohne Acht.


Quelle:
Carl Hauptmann: Die goldnen Straßen. Leipzig 1918, S. 154-155.
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