Dritte Szene

[266] SCHLÜTER tritt ein. Herr Richter –

KILIAN. Gibts Buckel vor der Tür, die zu bläuen sind? Herein damit! Er soll mir darüber her, und so lange, bis es ihm reizender deucht, geprügelt zu werden, als zu prügeln!

SCHLÜTER ab.

KILIAN. Der liegt den ganzen Tag in meinem Hause herum, und um seine Faulheit zu verdecken, stellt er sich, als ob ihn der Dienst beschäftige. Mich soll der Teufel holen, wo ich nicht manchen Vagabonden durchwackeln ließ, bloß um ihm eine ungelegene Motion zu machen! Der Kerl sieht mir bei allem auf die Finger! Man kann keinen Mittagsschlaf halten, er weiß auf die Minute, wie lange er gedauert hat!


Quelle:
Friedrich Hebbel: Werke. Band 1–5, Band 1, München 1963, S. 266.
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