Die Schönheit der Welt

[263] Weiß ich nicht, wie du entsprungen,

Weiß ich doch, was dich erhält,

Was den Streit in dir bezwungen,

Und mit ihm den Tod, o Welt!


Der Zerstörung wilde Triebe,

Die kein Selbstgenuß noch band,

Sind erloschen in der Liebe,

Seit du dich als schön erkannt![263]


Dem Adon, der sterben wollte,

Zeigt sein erstes Bild das Grab,

Das im Fluß ihn decken sollte,

Und er springt nicht mehr hinab.


Quelle:
Friedrich Hebbel: Sämtliche Werke. 1. Abteilung: Werke, Berlin [1911 ff], S. 263-264.
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