59.

[98] Es fällt ein Stern herunter

Aus seiner funkelnden Höh'!

Das ist der Stern der Liebe,

Den ich dort fallen seh.


Es fallen vom Apfelbaume

Der Blüten und Blätter viel!

Es kommen die neckenden Lüfte

Und treiben damit ihr Spiel.


Es singt der Schwan im Weiher,

Und rudert auf und ab,

Und immer leiser singend,

Taucht er ins Flutengrab.


Es ist so still und dunkel!

Verweht ist Blatt und Blüt',

Der Stern ist knisternd zerstoben,

Verklungen das Schwanenlied.


Quelle:
Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21972, S. 98.
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