20.

[224] Die Rose duftet – doch ob sie empfindet

Das, was sie duftet, ob die Nachtigall

Selbst fühlt, was sich durch unsre Seele windet

Bei ihres Liedes süßem Widerhall; –


Ich weiß es nicht. Doch macht uns gar verdrießlich

Die Wahrheit oft! Und Ros' und Nachtigall,

Erlögen sie auch das Gefühl, ersprießlich

Wär solche Lüge, wie in manchem Fall –


Quelle:
Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21972, S. 224.
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