Glaube, Liebe und Hoffnung

[188] Ein Gemälde von Heinrich Meyer.


Heilige Grazien Ihr, Ihr Huldgöttinnen der Menschheit,

Welch ein fröhliches Bild malte der Künstler in Euch!

Nicht mit Blumen, er band Euch mit der Kette des Lebens;

Muntere Kinder ziehn wallend hinauf und hinab.

Liebe, sie hangen Dir an Wang' und Knieen und Busen;

Hoher Glaube, Du beutst leitend den Kleinen die Hand,

Und aus Deinen Händen empfängt sie liebende Hoffnung;

Mühe, zärtliche Müh hat die Geliebten geknüpft.

Seid getrennet uns nie, Ihr Pflegerinnen der Menschheit!

Himmel wird es um uns, wo Ihr auf Erden erscheint.


Quelle:
Johann Gottfried Herder: Werke. Erster Theil. Gedichte, Berlin 1879, S. 188.
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