Guatimozin

[82] Guatimozin und sein Liebling,

Er der Mexicaner Kaiser,[82]

Dieser seine treue Seele,

Lagen jetzt auf glühnden Kohlen,

Daß sie ihren weißen Teufeln

Noch mehr Schätze, als sie wußten,

Zeigen sollten. Guatimozin

Schwieg; da wendete sein Liebling

Sein Gesicht voll Qualen zu ihm,

Seufzend. »Freund,« erwiderte der Kaiser,

»Ist mein Bette denn von Rosen?«

Also starben Beide schweigend.


Quelle:
Johann Gottfried Herder: Werke. Erster Theil. Gedichte, Berlin 1879, S. 82-83.
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