Sonnwendtag

Es war am Sommersonnwendtag,

Dein braunes Haar im Nacken lag

Wie Gold und schwere Seiden.


Da nahmst du mir die feine Hand.

Und hinter dir stob auf der Sand

Des Feldwegs an den Weiden.
[570]

Von allen Bäumen floß der Glanz.

Dein Ritt war lauter Elfentanz

Hin über rote Heiden.


Und um mich duftete der Hag,

Wie nur am Sommersonnwendtag,

Ein Dank und Sichbescheiden.
[571]

Quelle:
Georg Heym: Dichtungen und Schriften. Band 1, Hamburg, München 1960 ff., S. 570-572.
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