An Adolf Friedrich von Schack

[421] O Gott, wie ledern respective blechern

Ist doch der Quark von all den Versverbrechern,

Die heut mit selbstgefälligem Behagen

Das Tretrad schwingen und das Tamtam schlagen!


Nur du schwingst nicht das Weihrauchfass der Mode

Und beugst vor deinem Publikum das Knie,

Du weihst dich als begeisterter Rhapsode

Dem Hohenpriesterdienst der Poesie!


Die Zeit ist eisern, eisern ihr Beruf,

O, dass sie endlich ihres Sohns gedächte,

Des Sohns, der ihr die »Weihgesänge« schuf,

Sie und des Orients wundervolle »Nächte«!


Seit mir die Muse lächelnd zugenickt,

Hab ich mit Staunen zu dir aufgeblickt

Und winde dir nun in dein Kranzgeflecht:

»Ich danke dir!« Das kommende Geschlecht.[421]


Quelle:
Arno Holz: Buch der Zeit. Berlin 21892, S. 421-422.
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