Mercur.
Zu Hülfe/ Pegasus, weil mir ein Pferd gebricht/
Ich folg in dieser Noth Eugenio sonst nicht.
[172] Pegasus.
Ihm folgen? sage wie/ darzu bin ich zu schlecht/
So wenig als dein klein und großes Pferd gerecht.
Mercur.
Du folgtest ja vor dem in Krieges Ungemach
Und schnellen Sieges-Lauff stets dem Achilles nach.
Pegasus.
Sein Sieg must' eine Stadt in zehen Jahren seyn/
Eugenius nimt viel in wenig Wochen ein.
Mercur.
Wenn Cæsar, da er Schläg und Palmen ausgetheilt/
Kam/ sah' und überwand/ hast du ihn nicht ereilt?
Pegasus.
Ihn band Cleopatra und ihre Schönheits Pracht;
Mein Printz besieget sich und auch der Schönheit Macht.
Mercur.
Wenn kaum der Blitz so schnell wie Alexander schlug/
Wie eiltest du ihm nach/ und flohest starck genug.
Pegasus.
Ja/ den verlohr ich oft/ der wie die Sonne lief;
Allein ich traff ihn an/ wenn er von Weine schlief.
Mercur.
Dir konte Ludewig der Große nicht entgehn/
Als man ihn überall sah' im Triumphe stehn.
Pegasus.
Ich traf ihn/ wenn sein Volck was herrliches gethan/
Nicht selten voller Glut in Liebes-Armen an.
Mercur.
Nichts folgt Eugenio, nichts fesselt diesen Held/
Kein Schmertzen hält ihn auf/ kein schöner Tag der Welt/
Kein Donner/ Hagel/ Blitz/ kein süsses Ruh-Gericht/
Kein Schnee/ kein hartes Eiß/ kein Liebes-Feuer nicht.
1 Ein Frantzoß hatte dieses auf seinen König gemacht; ich bekam es aber anno 1709. allerest zu sehen; und weil es bey ihnen nicht mehr Mode war/ihren König wegen der Victorien zu rühmen/ applicirte ich solches auf Eugenium.
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