Uber den Schatten-Riß Sr. Königl. Maj. von Pohlen

[21] Natur geht über Kunst/ wenn sie vollkommen ist.

Weil du an Majestät nun unvergleichlich bist:

So will die Kunst/ o Held/ die sich vor dir muß schämen/

Hie bloß ein Schatten-Werck zu deiner Schönheit nehmen/
[21]

Damit doch die Natur/ wenn sie von Ehr entzückt/

Auf dich ihr Meisterstück und gröstes Wunder blickt/

Und diesen Riß beschaut/ die Kunst vernünfftig schatzet/

Weil sie von deinem Glantz den Schatten nur gesetzet.


Quelle:
Christian Friedrich Hunold: Menantes Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte, Halle/ Leipzig 1713, S. 21-22.
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