Uber einen Räutigten Hund

[95] Die Raute hat der Hund; die Wollust plaget dich.

Von aussen qvält es ihn; dich jückt es innerlich.

Aus Schmertzen schreyt der Hund; du aber lachst darzu.

Im Schlafe hat der Hund/ du aber niemahls Ruh.

Dem ersten ist die Haut/ und dir das Hertze wund.

Wer ist nun unter euch der schlimste Rauten Hund?


Quelle:
Christian Friedrich Hunold: Menantes Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte, Halle/ Leipzig 1713, S. 95.
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