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[275] Den Wäldern ist zu Füßen tief

Das dürre Laub geblieben;

Am Himmel steht ein Scheidebrief

Ins Abendrot geschrieben.


Die Wasser glänzen still und kühl,

Ein Herbst ist drin ertrunken;[275]

Mir ist ein schauernd Grabgefühl

Ins warme Herz gesunken.


Du schöne Welt! muß ich wohl bald

In diese Blätter sinken,

Daß andres Herz und andrer Wald

Die Lebenslüfte trinken?


Wenn du für dieses Herzens Raum

Ein Beßres weißt zu finden,

Laß mich aus deinem Lebenstraum

Rasch und auf ewig schwinden!


Quelle:
Gottfried Keller: Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 1, Berlin 1958–1961, S. 275-276.
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