Neuntes Kapitel

[796] Jedoch hielten diese moralischen Lebensgeister den Wanderer kaum noch ein Stündchen aufrecht, worauf, als es Abend wurde, seine Kräfte endlich nachzulassen begannen und er merkte, daß er in keinem Falle die Nacht hindurch gehen könne. Die leibliche Not, Schwäche, Hunger und Kälte, machten sich jetzt so vermehrt und unmittelbar geltend, daß Heinrich gänzlich jener Niedergeschlagenheit und Ratlosigkeit anheimfiel, welche durch den Ärger noch erbittert wird, daß ja keine Rede davon sein könne, etwa umzukommen oder unterzugehen, und also das schlechte Abenteuer nur eine entbehrliche Vexation sei. Doch raffte er sich noch einmal zusammen und behauptete dem guten Mute mit verzweifelter Kraftanstrengung die Oberhand. Er war jetzt aus einer Waldstraße getreten und sah ein breites Tal vor sich, welches ein großes Gut zu enthalten schien; denn schöne Parkbäume, die eine herrschaftliche Dächergruppe umgaben, wechselten mit den Waldungen ab, und zwischen weiten Wiesengründen und Feldern lag eine weitläufige Dorfschaft zerstreut. Zunächst vor ihm sah er ein katholisches Kirchlein stehen, dessen Türen offen waren.

Er trat hinein, wo es schon ganz dämmerig war und das Ewige Licht wie ein Stern vor dem Altar schwebte. Die Kirche schien uralt zu sein, die Fenster waren zum Teil gemalt und die Wände sowie der Boden mit adeligen Grabsteinen bedeckt. »Hier will ich die Nacht zubringen«, sagte Heinrich zu sich selbst, »und unter dem Schutze der allerchristlichsten Kirche austrocknen und ausruhen.« Er setzte sich in einen dunklen Beichtstuhl, in welchem ein stattliches Kissen lag, und wollte eben das grüne seidene Vorhängelchen vorziehen, um augenblicklich einzuschlafen, als eine derbe Hand das Vorhängelchen anhielt und der Küster, der ihm nachgegangen, vor ihm stand und sagte »Wollt Ihr etwa hier übernachten, guter Freund? Hier könnt Ihr nicht bleiben!«[796]

»Warum nicht?« sagte Heinrich.

»Weil ich sogleich die Kirche zuschließen werde! Gehet sogleich hinaus!« erwiderte der Küster.

»Ich kann nicht gehen«, sagte Heinrich, »laßt mich hier sitzen, die Mutter Gottes wird es Euch nicht übelnehmen!«

»Geht jetzt sogleich hinaus! Ihr könnt durchaus nicht hierbleiben!« rief der Küster, und Heinrich schlich trübselig aus der Kirche, während der Küster rasselnd die Türen zuschlug und um die Kirche herumging. Heinrich stand jetzt auf einem Kirchhof, welcher durchaus einem schönen und wohlgepflegten Garten glich, indem jedes Grab ein Blumenbeet vorstellte, die Gräber zwanglos und malerisch gruppiert waren, hier ein einzelnes großes Grab, dort ein solches nebst einem Kindergräbchen, dann eine ganze Kolonie kleiner Kindergräber, dann wieder eine größere oder kleinere Familie großer Gräber und so fort, welche alle in verschiedenem Charakter bepflanzt und mit Blumen besetzt waren. Die Wege waren sorgfältig mit Kies bedeckt und gerechet und verloren sich ohne Scheidemauer unter die dunklen Bäume eines Lustwaldes, große Ahornbäume, Ulmen und Eichen. Es hatte etwas zu regnen nachgelassen, doch tröpfelte es noch ziemlich, indessen gegen Abend ein schmaler feuriger Streifen Abendrot auf den Hügeln lag und einen schwachen Schein auf die Leichensteine warf. Heinrich sank auf eine zierliche Gartenbank unter den Gräbern; denn er vermochte kaum mehr zu stehen. Nun kam ein schlankes weibliches Wesen unter den Bäumen hervor mit raschen leichten Schritten, welches eine schwarzseidene Mantille trug, reiche dunkle Locken lustig im Winde schüttelte und mit der einen Hand die Mantille über der Brust festhielt, indes die andere Hand einen leichten Regenschirm trug, der aber nicht aufgespannt war. Diese sehr anmutige Gestalt eilte gar wohlgemut zwischen den Gräbern herum und schien dieselben aufmerksam zu besichtigen, ob die Gewächse von Sturm und Regen nicht gelitten hätten. Hie und da kauerte sie nieder, warf ihr Schirmchen auf den Kiesweg und[797] band eine flatternde Rose frisch auf oder schnitt sich mit einem Scherchen eine Blume ab, worauf sie wieder weitereilte. Heinrich sah, erschöpft wie er war, diese schöne Erscheinung wie einen Traum vor sich hinschweben und dachte nicht viel dabei, obschon sie ihm einen angenehmen Eindruck machte, als der Küster wieder hinter der Kirche hervorkam und Heinrich abermals anredete.

»Hier könnt Ihr auch nicht bleiben, guter Freund!« sagte er, »dieser Gottesacker gehört gewissermaßen zu den herrschaftlichen Gärten, und kein Fremder darf sich da zur Nachtzeit herumtreiben.«

Heinrich antwortete gar nicht, sondern sah teilnahmlos vor sich hin.

»Nun, hört Ihr nicht? Auf! Steht in Gottes Namen auf, guter Freund!« rief der Küster etwas lauter und rüttelte den Müden an der Schulter, wie man etwa einen Betrunkenen aufmuntert. In diesem Augenblicke kam jenes Frauenzimmer zur Stelle und hielt ihren zierlichen Gang an, um dem Handel neugierig zuzuschauen. Diese Neugierde war so kindlich und gutmütig, und zugleich war die ganze Erscheinung, welche Heinrich die schönäugigste und anmutigste Person dünkte, die er je gesehen, von so unverhohlener, natürlicher und doch kluger Freundlichkeit, daß er von dem Anblick ein neues Leben gewann, sich schnell aufrichtete und eine höfliche Verbeugung vor ihr machte. Aber indem er seinen nassen Hut schwenkte, fiel derselbe gänzlich zusammen, und er hielt den übel aussehenden wie ein schlechtes Symbol in der Hand. So stand er denn auch gar über und über mit Schlamm und Kot bedeckt vor der schönen Person, die ihn aufmerksam betrachtete, und er schlug höchst verlegen die Augen nieder und schämte sich vor ihr, indessen er doch ein wenig lächeln mußte, denn er gedachte sogleich wieder des unglückseligen Römer, welcher ihm einst den vor der schönen Nausikaa sich schämenden Odysseus poetisch erklärt hatte. Oh, dachte er, da es noch hie und da eine Nausikaa gibt, so werde[798] ich auch mein Ithaka noch erreichen! Aber welch närrische Odysseen sind dies im neunzehnten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung!

Diese Betrachtung dauerte aber nur einen Augenblick, und die liebliche Jungfrau sagte inzwischen zu dem unholden Kirchendiener »Was gibt es hier mit diesem Manne?«

»Ei, gnädiges Fräulein!« erwiderte der Küster, »weiß Gott, was dies für ein Heide mag sein! Er will durchaus in der Kirche oder auf dem Kirchhof einschlafen; das kann doch nicht geschehen, und wenn er ein armer Landfahrer ist, so schläft er gewiß besser im Dorf in irgendeiner Scheune!«

Die junge Dame sah den Heinrich an und sagte freundlich »Warum wollen Sie durchaus hier schlafen? Lieben Sie die Toten so sehr?«

»Ach, mein Fräulein«, sagte Heinrich, indem er ziemlich furchtsam aufblickte, »ich hielt sie für die eigentlichen Inhaber und Gastgeber der Erde, die keinen Müden abweisen; aber wie ich sehe, so sind sie von den Lebendigen auch in dieser Hinsicht arg bevormundet und wird ihre Intention stets ausgelegt, wie es denen gefällt, die über ihren Köpfen dahingehen!«

»Das sollen Sie nicht sagen«, erwiderte lieblich lachend das Fräulein, »daß wir hierzulande schlimmer gesinnt seien als die Toten! Wenn Sie sich nur erst ein bißchen ausweisen wollen und sagen, wie es Ihnen geht, so werden Sie uns Lebendige hier schon als leidliche Leute finden!«

»Was meine Herkunft betrifft«, antwortete Heinrich und blickte sie jetzt sicher und ernsthaft an, »so bin ich sehr guter Leute Kind und eben im Begriff, sosehr ich kann, zu laufen, wo ich hergekommen bin. Ich bin aus der Schweiz, und seit mehreren Jahren habe ich als Künstler in der Hauptstadt dieses Landes gelebt, um zu entdecken, daß ich eigentlich kein Künstler sei. Dabei erging es mir übel, und ich begab mich ohne alle Mittel, wie ich ging und stand, auf den Heimweg, um mich zu[799] bessern. Ich wünsche und hoffe aber, unbemerkt und ohne irgend den Menschen unterwegs auf- und lästig zu fallen, nach Hause zu kommen. Ich wollte ungesehen und unbemerkt in dieser Kirche die Nacht zubringen, da es so abscheuliches Wetter ist, und in aller Stille am Morgen wieder weiterziehen. Wenn hier ganz in der Nähe irgendein Vordach oder eine Hütte ist, denn weiter kann ich nicht mehr, so befehlen Sie, daß man mich dort ruhen läßt und tut, als ob ich gar nicht da wäre, und am Morgen werde ich dankbar wieder verschwunden sein.«

Das Mädchen besann sich eine kleine Weile, den Fremden ansehend, und sagte dann mit unveränderter Freundlichkeit »Sie kommen mir zwar ganz fremd vor; doch wollt ich wetten, daß Sie jener junge Schweizer sind, der vor sechs Jahren mit uns in dem Gasthöfe zusammentraf, einige Stunden von hier, und der dann mit meinem Papa weiterfuhr nach der Residenz! Erinnern Sie sich nicht mehr des kleinen Hündchens, welchem Sie Kuchen gaben über den Tisch?«

Heinrich sah jetzt das hochgewachsene schöne Frauenzimmer, das zwei- bis dreiundzwanzig Jahre zählen mochte, erstaunt an. Das also war jenes liebliche und freundliche Mädchenkind, und welch artiges Wunder, daß eben jetzt bei seinem traurigen Abzug aus Deutschland das gleiche Wesen in reifer Vollendung ihm entgegentreten mußte, das ihn bei seinem pompösen Einzug als angehende Grazie begrüßt hatte! Und wie wohlbestellt mußte dies Wesen im Gemüte sein, da es jene wahrhaft wohlgezogene Höflichkeit des Herzens besaß, welche auch das Gleichgültigste und Vorübergehendste nicht vergißt und jedem Menschenantlitz, so ihr einmal begegnet ist, ein freundliches unverhohlenes Gedächtnis entgegenbringt! Diese höfliche und aufmerksame Gemütsgegenwart erwärmte und belebte den Durchnäßten sichtlich und gab ihm einen guten Mut zu sich selber, da ein so preiswertes und zierbegabtes Gewächs seine Person der Wiedererkennung würdigte.

»O sicher erinnere ich mich«, sagte er errötend, »aber ich[800] würde Sie doch nicht wiedererkannt haben; denn Sie sind soviel größer geworden!«

Bei diesen Worten errötete sie auch ein weniges, aber sehr unverfänglich und nur insofern, als sie fühlte, welch einen rosigen Glanz die Erwähnung der märzlich flimmernden und schimmernden Mädchenflegeljahre über eine Großgewordene verbreitet, die man lange nicht gesehen. Dann sagte sie aber mit herzlicher Bekümmernis »Ach Gott! Sie müssen also nun auf so traurige Weise wieder in Ihre Heimat kehren?«

»O das hat gar nichts zu sagen«, erwiderte Heinrich lachend, »ich bin bereits auf dem Wege wieder ganz munter geworden und habe es nun gut vor, wenn ich nur erst dort bin!«

»Kommen Sie nun jedenfalls mit mir«, sagte das Fräulein, »mein Papa ist den ganzen Tag weggewesen, und bis er nach Hause kommt, will ich es über mich nehmen und Ihnen ein vorläufiges Unterkommen anbieten in meinem Gartenhause; ich bin versichert, daß er sich wohl Ihrer erinnert und Sie nicht fortlassen wird diese Nacht! Kommen Sie nur, gleich unter diesen Bäumen treibe ich so den ganzen Sommer und Herbst mein Wesen, und Ihr, Küster, folgt uns als dienstbare Begleitung, zur Strafe, daß Ihr diesen Herrn so ungastlich behandelt!«

Heinrich war zu schwach, als daß er sich hätte bedenken können, ob er der Einladung Folge leisten wolle oder nicht; auch machte dieselbe einen so herzlichen und unbefangenen Eindruck auf ihn, daß er der Schönen gern folgte und, so rasch er noch vermochte, neben ihr hinmarschierte, sich einzig nach einer Ruhestelle und etwas Wärme sehnend, indessen der Küster ganz verblüfft und mißtrauisch hinter dem Paare herging. Es hatte endlich ganz zu regnen aufgehört, der feste Boden unter den großen alten Bäumen war fast gänzlich trocken, und in das prächtige Dunkel, in dem sie jetzt gingen, leuchteten nur zwischen den Stämmen der feurige Abendstreif und im Hintergrunde die erhellten Fenster eines Park- oder Gartenhauses. In diesem befand[801] sich ein kleiner Saal, der nur durch eine Glastür vom Parke getrennt war, und in dem Saale brannte ein helles Kaminfeuer; als sie eingetreten, rückte das Frauenzimmer einen Stuhl zum Feuer und forderte Heinrich auf, sich auszuruhen. Ohne Verzug setzte er sich und schämte sich noch eine Weile seines schlechten Aussehens; die junge Dame schien das zu bemerken und stellte sich voll Mitleid vor ihn hin, indem sie sagte »Sagen Sie doch, Herr – wie heißen Sie denn?«

»Heinrich Lee«, sagte er.

»Herr Lee, geht es denn Ihnen ganz schlecht? Ich habe keinen rechten Begriff davon; Sie sind doch am Ende nicht so arm, daß Sie auch nichts zu essen haben?«

Heinrich lächelte und sagte »Es hat nicht zum mindesten etwas zu bedeuten, wie ich Ihnen sage, aber im Augenblick ist es allerdings so!« Er erzählte ihr hierauf mit wenig Worten sein Abenteuer, worauf sie die Hände zusammenschlug und rief »Herr Gott! aber warum tun Sie denn das? Wie können Sie sich so der Not aussetzen?«

»Nun, mit Absicht hab ich es gerade nicht getan«, sagte er, »da es aber einmal so ist, so bin ich sogar sehr froh darüber; sehen Sie, man lernt an allem etwas und hat manchmal sogar die besten Früchte daran. Für Frauen sind dergleichen Übungen nicht notwendig, denn sie tun so immer, was sie nicht lassen können; für uns Männer aber sind immer so recht handgreifliche Exerzitien gut, denn was wir nicht sehen und fühlen, sind wir nie zu glauben geneigt oder halten es für unvernünftig und verächtlich.«

Das gute Mädchen hatte indessen ein kleines Tischchen herbeigeholt und vor ihn hingestellt, auf welchem einiges Essen stand. »Hier steht zum Glück«, rief sie, »noch fast mein ganzes Essen; ich ließ es mir hierher bringen, da ich heute allein war, und essen Sie wenigstens sogleich etwas, bis mein Papa zu Hause kommt und für Sie sorgt. Geht sogleich nach dem Hause, Küster, und holt eine Flasche Wein, sogleich, hört Ihr? Die Brigitte[802] wird sie Euch geben! Trinken Sie lieber weißen Wein oder Rotwein, Herr Lee?«

»Roten«, sagte er.

»So sagt der Brigitte, sie solle Euch von Papas Wein geben!« rief sie dem Küster noch nach. Dann zog sie tüchtig an einer Klingelschnur, worauf ein ländlich gekleidetes feines Mädchen herbeigelaufen kam, welches des Gärtners Tochter war und den essenden Heinrich neugierig betrachtete; denn dieser hatte sich sehr andächtig über ein Stück kalten Rehbratens hergemacht, wunderte sich jedoch bald, daß er gar nicht soviel zu essen vermochte, als er zuerst gedacht, und er legte bald die zierlichen Eßwerkzeuge hin und vermochte jetzt erst recht nicht mehr zu essen, als er bemerkte, daß es wohl diejenigen des Fräuleins selbst waren, die man ihm im ersten Eifer vorgelegt hatte. Er fand sich in einer sonderbaren Lage und wünschte doch lieber wieder auf dem nächtlichen Wege zu sein, um frei und frank seinem Lande zuzuschreiben. Denn es schnürte ihm irgendeine Befangenheit das Herz zu, und es war ihm, als ob er besser getan hätte, alles darauf ankommen zu lassen und unter Gottes freiem Himmel zu bleiben. Er nahm die kleine silberne Gabel, welche fast noch eine Kindergabel war und schon viele Jahre gebraucht schien, noch einmal in die Hand und betrachtete sie, und als er sah, daß der Name »Dorothea« höchst sauber in kleiner gotischer Schrift darauf graviert war, legte er das Instrumentchen so schleunig wieder hin, als ob es ihn gestochen hätte, und es erwachte plötzlich ein heftiger Stolz in ihm, wenn er sich dachte, daß man nur im geringsten etwa meinen könnte, er hätte sich etwas zugute darauf getan, mit dem allerliebsten Leibbesteck dieses schönen und vornehmen Fräuleins zu essen, und zwar so wie gestohlen, durch die Gunst eines Versehens. Sie hieß also Dorothea, und die Gärtnerstochter nannte sie auch soeben mit diesem Namen, während sie selbst Apollönchen genannt wurde. Die beiden Mädchen hatten sich an einen großen viereckigen Tisch zurückgezogen, der in der Mitte des Saales[803] stand, und sprachen dort mit halblauter Stimme miteinander, als ob sonst niemand zugegen wäre; denn es schien deutlich, daß Dorothea einstweilen das Ihrige getan glaubte und sich einer gemessenen Zurückhaltung ergab; aber in derselben war sie unbefangen und anmutig, daß Heinrich nur in um so größere Verlegenheit geriet und er, der eben noch kaum seine Glieder zusammenhalten konnte, alsogleich von der Opposition besessen ward, in welche ein unverdorbener junger Mensch solchen Erscheinungen gegenüber gerät, als müßte er sich seiner Haut wehren, wo niemand denkt, ihn in Unruhe zu versetzen. Doch ließ er sich nichts ansehen, und da der Wein inzwischen gekommen war und Apollönchen ihm eingeschenkt hatte, wobei sie ihn im Fluge und mit kritischen Äugelein musterte, trank er binnen kurzem ein großes Glas voll aus und sah nun dem Treiben der Frauenzimmer zu. Die Gärtnerstochter stand bei der Herrntochter, welche am Tische saß, und indem sie kurzweilig und vertraulich plauderten, half jene dieser in ihrer Hantierung und reichte ihr, was sie bedurfte. Der große Tisch war ganz mit Gegenständen bedeckt, worunter vorzüglich allerlei Gefäße und Gläser hervorragten, welche sämtlich mit Blumen angefüllt waren, die im Wasser standen. Meistens waren es Spätrosen, und die Sträuße, große und kleine, befanden sich im verschiedensten Zustande, so daß man sah, daß es die Ergebnisse vieler Tage waren und auch der älteste Strauß noch mit Liebe erhalten und gepflegt wurde, so hinfällig er auch aussah. Da Heinrich sah, daß die heutigen Blumen vom Kirchhofe sogleich in ein Glas gestellt worden, so vermutete er, daß alle Blumen von den Gräbern herrührten, und dachte sich, die Schöne müsse eine liebevolle Freundin und Pflegerin der Toten sein, was ihr um so mehr Reiz verlieh, als sie eine Gräfin und die draußen Liegenden sämtlich Bauern und Untertanen waren. Außerdem lagen auf dem Tische noch eine Menge späte Feldblümchen, verwelkt oder noch leidlich frisch, und wunderschöne purpurrote oder goldene Baumblätter, allerlei Prachtexemplare, wie sie jetzt von den Bäumen[804] fielen, und noch andere solche Herbstputzsachen aus Wald und Garten, welche über den ganzen Tisch gestreut waren, so daß die Dame für die Gegenstände, mit denen sie sich beschäftigte, fortwährend Raum schaffen und das bunte Blätterwerk mit liebenswürdigem Unwillen wegstreifen mußte. Vor ihr lag eine große offene Mappe, welche ganz mit Bildern und Zeichnungen gefüllt schien, welche auf stattliche Bogen grauen Papieres zu heften ihre Arbeit war, daß sie geschützt und mit einem anständigen Rande versehen wurden. Heinrich sah sie von seinem Sitze aus verkehrt; doch erkannte er, daß es landschaftliche Studien waren, indessen sie ihn wenig rührten, da die Zeit dieser Dinge schon wie ein Traum hinter ihm zu liegen schien; vielmehr empfand er einen Widerwillen, hier auf dergleichen zu stoßen, was ihm soviel Täuschung und Leidwesen bereitet hatte.

Apollönchen schnitt, nach Dorotheas Anweisung, das graue Papier zurecht, je nach dem Maße des Studienblattes, mit einer niedlichen Schere, und beide benahmen sich dabei, als ob sie Leinwand vor sich hätten und eine Aussteuer zuschnitten. Apollönchen fuhr mit der Schere hastig und rasch vorwärts, wie sie es beim Zeuge gewohnt war, welches von selbst reißt dem Faden nach, und sie machte desnahen viele Risse und Krümmungen in das Papier, und dasselbe schrumpfte sich stellenweise auf jene unangenehme Weise auf der Scherenklinge zusammen, wenn man zu unvorsichtig durchfährt, so daß das emsige Mädchen fortwährend mit den Fingerchen zu glätten, Zu seufzen und zu erröten hatte.

»Ei, ei, Kind!« sagte Dorothea, »du machst mir ja ganz gefranste Ränder zu meinen herrlichen Bildern! Ich will wetten, daß der Papa unsere sämtliche Arbeit kassiert und sich endlich selbst dahintermacht, die Sachen zu ordnen!«

»Ach du!« sagte jene, »mach du's doch besser mit diesem vertrackten Papier! Sieh, du klebst ja alle die Landkarten krumm auf den Bogen, daß sie ganz windschief dastehen!«

»Ach, so schweig doch«, sagte Dorothea weinerlich, »ich weiß[805] es ja schon! Es sind aber auch gar zu große Dinger, man kann sie ja gar nicht ordentlich übersehen!«

»Was nur daran zu sehen ist?« sagte Apollönchen, »zu was braucht man sie denn?«

»Ei, du Aff! zu was? zum Nutzen und Vergnügen! Siehst du denn nicht, wie hübsch dies aussieht, alle diese lustigen Bäume, wie das kribbelt und krabbelt von Zweigen und Blättern und wie die Sonne darauf spielt?«

Apollönchen legte die Arme auf den Tisch, neigte das Näschen gegen das Blatt und sagte »Wahrhaftig ja, es ist wirklich hübsch und so schön grün! Ist dies hier ein See?«

»Ein See! o du närrisches Wesen!« rief die andere und lachte mit dem vergnügtesten Mutwillen, »dies ist ja der blaue Himmel, der über den Bäumen steht! Seit wann wären denn die Bäume unten und das Wasser oben?«

»Geh doch«, sagte diese schmollend, »der Himmel ist ja rund, und dies Blaue hier ist viereckig, gerade wie der neue Weiher hinter der Mühle, wo der Herr die Linden hat drum pflanzen lassen. Und gewiß hast du das Bild verkehrt aufgemacht! Kehr es nur einmal um, dann ist das Wasser schon unten, und die Bäume sind oben!«

»Ja, mit den Wurzeln!« sagte Dorothea noch immer ladend, »dies ist ja nur ein Stück vom Himmel, du Kind! Guck einmal durchs Fenster, so siehest du auch nur ein solches Viereck, du Viereck!«

»Und du Dreieck!« sagte Apollönchen und schlug der jungen Herrin mit der flachen Hand auf den Nacken. Plötzlich hielt diese aber an sich und legte bedenklich den Finger an den offenen Mund, als ob ihr etwas sehr Wichtiges einfiele; denn auf dem Blatte, das sie jetzt in die Hand genommen, war zwischen den Bäumen ein Stück von einer helvetischen Alpenkette zu sehen. Heinrich war über den lieblichen vibrierenden Modulationen des Mädchengezwitschers sanft eingeschlafen, und er hörte im Schlafe jetzt einen jener unartikulierten, aber metallreichen[806] Frauenausrufe, welche so ergötzlich klingen, wenn sie von etwas überrascht oder halb erschreckt werden. Sie war nämlich plötzlich auf den Gedanken gekommen, da die Zeichnungen offenbar aus der Schweiz herrührten, daß am Ende Heinrich der Urheber derselben sein dürfte, und weil der Zufall schon soviel getan, so schien es ihr sogar gewiß, und sie ging mit der Lebhaftigkeit darauf los, welche solchen Wesen eigen ist, wenn sie ein unschuldiges und argloses Abenteuer herbeifahren mögen. Sie stand jetzt vor dem inzwischen fest Eingeschlafenen und hielt den großen Bogen vor ihn hin, indem sie die beiden oberen Ecken zierlich gefaßt, wie eine Kirchenstandarte. Sie rief ihn beim Namen, worauf er sogleich erwachte; aber er war schon so schlaftrunken von der Müdigkeit, daß er die ersten Augenblicke nicht wußte, wo er war. Er sah nur ein schönes Wesen vor sich stehen, gleich einem Traumengel, der ein Bild vor der Brust hielt und mit freundlichen Sternaugen über dasselbe herblickte. Voll traumhafter Neugierde beugte er sich vor und starrte auf das Bild, bis ihm erst die Landschaft mit den Bäumen und Schneefirnen bekannt vorkamen und er dann auch seine Jugendarbeit erkannte. Dann sah er in das vom Feuer beglänzte Gesicht hinauf, und auch dieses kam ihm so bekannt vor, und doch wußte er nicht, wo er es schon gesehen, denn das, was er zehn Minuten zuvor erlebt, lag seinem verwirrten Zustande in ein dunkles Vergessen entrückt. Nun zweifelte er nicht länger, daß er mitten in einem jener Träume sich befinde, die er in jener Stadt geträumt, und daß er wiederum auf jener langen und bezauberten Heimreise begriffen sei. Er hielt die Erscheinung für ein neckendes verklärtes Bild seiner Jugend, das ihm nur erschienen sei, um wieder zu verschwinden und ihn in tiefer Hoffnungslosigkeit zu lassen. Seine Gedanken hielt er für jenes sonderbare Bewußtwerden im Traume, er fürchtete zu erwachen und das schöne Bild zu verlieren, und als er wieder auf die sorgsam gemachte, stille und unschuldige Landschaft blickte, entfielen Tränen seinen Augen. Jetzt hielt er sich für erwacht und[807] suchte das Kopfkissen, um das Gesicht hineinzudrücken und den Traum bequemlich auszuweinen; da er aber kein Kissen fand, fuhr er verwirrt empor, schaute sich um, erwachte jetzt wirklich, und sah durch seine Tränen das Bild doch noch immer dastehen. Dorothea, welche ihn erst vergnügt und munter zur Rede stellen wollte, war sogleich verstummt und sah ergriffen dem seltsamen Wesen zu, so daß sie sich eine Weile nicht zu rühren vermochte und in ihrer reizenden Stellung verharrte. Als Heinrich aber sich inzwischen gesammelt und mit wachen Sinnen den Bogen ergriff und betrachtete, sagte sie gerührt und teilnahmvoll »Sind diese Sachen nicht von Ihnen?« – »Gewiß«, erwiderte er voll Verwunderung und trat an den Tisch, wo er sein ehemaliges Eigentum in schönster Eintracht beisammen sah, alles, was er zu dem alten Trödelmännchen getragen hatte für ein Almosen.

Er freute sich höchlich, die Sachen wiederzusehen, obgleich sie nicht mehr sein waren, und wühlte begierig darin herum; sie kamen ihm vor, als ob sie ein anderer gemacht hätte, und wie so alles wieder beisammen war, was er nach und nach verloren und seinem jetzigen Wesen so fernab lag, auch da er nichts mehr von diesen Dingen hoffte, so fand er jetzt, daß ein ganz bestimmter und schätzbarer Wert in der Sammlung lag, und freute sich, dieselbe in so lieblichen Händen zu sehen.

»Welch ein Zufall!« sagte er, »wie kommen Sie denn nur dazu?«

»Das ist köstlich, köstlich!« rief sie und klatschte voll Freude in die Hände, »einzig, sage ich! Nun sollen Sie uns aber auch willkommen und in aller Ordnung aufgenommen sein! Noch sind Sie ganz durchnäßt und jämmerlich zuwege; zuerst müssen Sie sich durchaus trocknen und warm ankleiden, und nehmen Sie nicht übel, daß ich sogleich einige Vorkehrungen treffe! Bleibe so lange hier, Apollönchen, daß dem ärmsten Herrn Lee niemand was zuleide tut!« sagte sie scherzend und eilte fort.[808]

»Himmel!« sagte Heinrich, als sie fort war, »das setzt mich aber in die größte Verlegenheit.«

»O machen Sie sich gar nichts daraus, mein Herr!« erwiderte das freundliche Mädchen und verneigte sich ganz anmutig, »der Herr und das Fräulein Dorothea tun immer, was ihnen beliebt und was recht ist. Wie sie es tun, so meinen sie es auch und sind auch gar nicht wie andere Herrschaften! Überdies wird sich der Herr ganz gewiß verwundern und freuen über diese Begebenheit; denn als er vor längerer Zeit die Bilder aus der Residenz brachte, hat die Herrschaft sie wochenlang alle Tage nach Tisch betrachtet, und die Mappe mußte immer im Familienzimmer stehen.«

Heinrich ging aber dennoch höchst unruhig hin und her; denn er mochte nicht unhöflich und eigensinnig dem Tun der ungewöhnlichen und tüchtigen Dame entgegen sein, und doch fühlte er sich ganz befangen und beschämt, sich dergestalt einzuquartieren und umzukleiden in einem adeligen Hause.

Inzwischen entstand Geräusch in dem Gartenhaus, und Dorothea trat wieder ein und sagte »So, nun gehen Sie und tun mir den Gefallen, sich umzukleiden; kommen Sie, hierhin, zu Apollönchens Vater! Komm, zeig ihm den Weg, mein Mädchen!«

Er ging nach der Anweisung der Frauenzimmer durch einen Gang und trat in die Gärtnerstube, wo der alte Gärtner und der Küster beisammensaßen und eifrig Tabak rauchten. Als er da abgegeben war, zog sich das Fräulein zurück, und das Apollönchen huschte hinter ihr drein ebenfalls auf und davon.

»Kommen Sie nur, Herr oder wer Sie sind!« sagte der Gärtner treuherzig, als er sah, daß Heinrich verblüfft dastand, »hier geht es nicht anders zu. Der Herr und das junge Fräulein stellen immer solche Geschichten auf, das sind wir schon gewohnt, und es hat noch nie ein schlimmes Ende genommen, sondern sich immer als richtig und erbaulich herausgestellt! Treten Sie nur in diese Kammer, wenn's beliebt, da hat die gute Dame einen[809] ganzen Kram herschleppen lassen aus des Grafen Garderobe und selbst mitgetragen!«

Heinrich ging demzufolge in die Kammer und fand da einen vollständigen Anzug vor vom Kopf bis zum Fuß, nebst feiner frischer Leibwäsche; nichts war vergessen, selbst die warme seidene Halsbinde nicht. Er wusch sich erst Gesicht und Hände und kämmte sein wirres Haar; dann kleidete er sich langsam und bedenklich an, und als er fertig war, getraute er sich nicht hervorzukommen, sondern setzte sich auf einen Stuhl und stellte allerlei Betrachtungen an. Da fiel sein Blick auf seine schlechten, beschmutzten Kleider, die am Boden lagen, und er schämte sich, daß er sie nun da lassen sollte, und wußte nicht, was mit ihnen zu beginnen sei, bis er sie wieder anzöge. »Wahrhaftig«, sagte er, »ganz, wie ich es geträumt! Nun, zum Teufel, solange das Leben so alle Traumgedichte überbietet, wollen wir munter sein!« Er glaubte sich endlich am besten aus der Sache zu ziehen, wenn er die armen Kleidchen ordentlich zusammenlegte. Er legte sie säuberlich auf einen Stuhl in der Ecke, stellte die zerrissenen Stiefelchen ehrbar unter den Stuhl, als ob es die feinste Fußbekleidung wäre, und machte sich endlich auf den Weg nach dem Saale.

Dort fand er unversehens den Grafen vor nebst einem stattlichen katholischen Priester, die beide von der Jagd gekommen schienen; denn der Graf war im grünen Jagdkleide mit hohen Stiefeln, und der Geistliche trug noch über seinen wohlausgefüllten schwarzen Rock eine Weidtasche, und seine kanonischen Stiefeln waren arg voll Kot. Auf dem Boden lagen Hasen und Hühner nebst einem toten Reh, und am Tische lehnten die Gewehre. Der Graf selbst war ein großer schöner Mann, und Heinrich erkannte ihn sogleich wieder, nur daß seine Haare und sein Bart stark mit Grau gefärbt waren, was ihm indessen sehr wohl anstand. Er ging rasch auf Heinrich zu, schüttelte ihm die Hand und sagte »Das ist ja eine kostbare Geschichte, hören Sie! Nun sein Sie willkommen, junger Mann! Ich erinnere mich Ihrer noch[810] sehr wohl und bin neugierig wie ein Stubenmädchen, was Sie uns zu erzählen haben werden. Morgen wollen wir des weitläufigsten plaudern, jetzt aber ungesäumt ans Abendbrot gehen! Herr Pfarrer! Sie werden nichts dagegen haben, kommen Sie!«

Er faßte Heinrich unter den Arm, der Pfarrer gab der Dorothea den Arm, indem er einen höflichen Kratzfuß machte und ein schalkhaft lächelndes Gesicht schnitt, und so brach die Gesellschaft auf und ging durch einen langen Garten nach dem Hause, während die Gärtnerstochter ihrer Herrenfreundin mutwillig Gutnacht nachrief. Man trat jetzt in ein wohlgeheiztes behagliches Zimmer und setzte sich um einen runden Tisch, der bereits sehr elegant und stattlich gedeckt und angerichtet war, und Heinrich aß abermals und mit gutem Behagen, da das sichere und edle Wesen des gräflichen Mannes ihn vollständig aufgeweckt und beruhigt hatte. Denn für einen ordentlichen Menschen ist es fast ebenso wohltuend und erbaulich, einen wohlbestellten, schönen und rechten Mann zu sehen als schöne und gute Frauen.

Die trefflichen Leute unterhielten sich heiter und behaglich, ohne Heinrich besonders in Anspruch zu nehmen, und es atmete alles, was sie sagten, ein festes und offenes Gemüt. Doch sagte der Graf nach einer Weile zu ihm »Es ist doch eine allerliebste Geschichte! Ei, erinnern Sie sich auch noch der Ursache unserer Bekanntschaft, der groben Schlingel, die Ihnen damals die Mütze abschlugen?«

»Sicher«, sagte Heinrich lachend, »aber was diesen Punkt betrifft, so habe ich heute bei meinem Abzug jenen Einzugsgruß mit Zinsen zurückgegeben!« Er erzählte hierauf sein Abenteuer mit dem Flurschützen. Der Graf warf ihm einen feurigen Blick zu und sagte »Wenn Sie aber müde sind, so gehen Sie ohne Zaudern zu Bett, damit wir morgen desto munterer sind!«

»Wenn Sie's erlauben!« sagte Heinrich, stand auf und machte die zierlichste Verbeugung, die er in seinem Leben je gemacht und von der er am Morgen nicht geträumt hätte, daß er sie je[811] machen würde; doch mußte er beinahe dazu lachen. Die kleine Gesellschaft lächelte ebenfalls freundlich, stand auf und entließ ihn mit Wohlwollen, worauf in einem guten Schlafzimmer er sich ins Bett warf und, ohne einen weitern Gedanken zu verlieren, sofort einschlief.

Quelle:
Gottfried Keller: Sämtliche Werke in acht Bänden, Band 3, Berlin 1958–1961, S. 796-812.
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