Herrn B. von M.,
der mir im Namen der B. Studentenschaft eine Adresse nebst einem goldenen Lorbeerzweig übersandte

[285] In des Lorbeers goldnen Zweigen,

Sonnig strahlend und mein Eigen,

Rauscht es hörbar und es spricht:

»Solch Geschenk vergißt man nicht.«
[285]

Denn vom fernsten Pol zum Pole,

Einstens auf dem Kapitole

Solcher Zweig den Dichter krönt,

Daß ein König er sich wähnt.


Schreibest auch – o, schreibe, nütze

Menschenleben, rette, schütze,

Bist du dessen dir bewußt

Trägst den Lorbeer in der Brust.


Quelle:
Friederike Kempner: Gedichte. Berlin 81903, S. CCLXXXV285-CCLXXXVI286.
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