Zehnter Brief.

(in den vorigen eingeschlossen.)

An den Freyherrn von Leidthal in Hamburg.

[100] Berlin den 26sten April 1771.


Darf ich es noch wagen, vor Ihnen, mein theuerster, bester Wohlthäter und Vater! mit diesen Zeilen in der Hand, zu treten, und Sie reuevoll um Verzeihung der Unruhe, des Kummers zu bitten, den ich gewiß Ihrem zärtlichen Herzen werde verursacht haben? –

Entschuldigen kann ich meine Thorheit nicht. Aber Sie kennen ja das Wesen der Liebe, und wissen, wie schwer es einem jungen Menschen von meiner Lebhaftigkeit ist, die kalte Vernunft zu hören, wenn heftige Leidenschaft sich der Seele bemeistert hat.[100]

Das Bewußtseyn der Unschuld und Reinigkeit meiner Absichten, die Furcht, das zu verliehren, was allein mich an die Welt fesselt, Ihr Schicksal, vortreflicher Mann! welches Sie doch ausser Stand setzte, fernerhin, ohne Ihre eigene größte Ungemächlichkeit, für mich zu sorgen – das alles trat auf einmal so lebhaft vor meine Augen, daß ich mich entschloß, es zu versuchen, meine Geliebte den Händen ihrer Verfolger zu entreissen, und mit ihr ein Winkelchen der Welt aufzusuchen, wo wir, unbemerkt und ohngekränkt, mit der Arbeit unserer Hände unsern Unterhalt erwerben könnten – Ich hoffte, die Liebe würde meine schuldlosen Absichten begünstigen – Aber ach! wenn dieser Schritt zu kühn, zu übereilt war; so bin ich hinlänglich dafür bestraft; denn noch haben meine Augen das liebe Mädgen nicht wiedergesehn, obgleich von einer andern Seite die Vorsehung über mich gewacht, und mich dem Unglücke entzogen hat, in welches meine Unbesonnenheit mich hätte stürzen können –[101] Noch einmal! Ich werfe mich zu Ihren Füßen; Entziehen Sie mir Ihre väterliche Güte nicht – Das Andenken alles dessen, was ich Ihnen zu danken habe, ist nie aus meiner Seele gewichen, kann nie verlöschen; Und sollten Sie mich auch verstoßen, und nichts weiter von mir hören wollen; so bleibe ich doch ewig Ihr Eigenthum. Aber das werden Sie nicht thun. – Haben Sie nicht immer mein Herz mit Nachsicht und Sanftmuth auf den rechten Weg geleitet? Sind Sie nicht mein Schutzengel, von meiner zartesten Kindheit an, gewesen?

Doch fühle ich mit innigster Freude, daß ich Sie nicht Ihrer Wohlthaten wegen, nein! daß ich den herrlichen, ausserordentlichen, edlen Mann in Ihnen verehre, den Mann, der so, mit allgemeiner treuer Liebe, Alles umfaßt, zu dem man sich hingezogen fühlt, ohne zu wissen wie. – Ja! ich bin so stolz, zu glauben, Sie könnten Sich nicht von mir lossagen, und Sie wollten es auch nicht. Und[102] mit dieser festen Zuversicht auf Ihren großen Character, bin ich so kühn Ihnen zu sagen, wie es mir seit der unglücklichen Stunde gegangen ist, da ich, mit zerrissenem Herzen, meinen Freund in Göttingen verließ.

Ich lief nach dem Landgute zu, wo ich meine Charlotte noch zu finden glaubte. Dort wollte ich die Knie ihrer Eltern umfassen, und sie beschwören, uns nicht zu trennen, uns nicht das Leben zu nehmen. Aber sie war schon mit ihrer Tante fortgereiset, und nun glaubte ich keine Zeit verliehren zu dürfen, ihr nachzueilen, um sie, wo möglich, den Händen dieses schändlichen Weibes zu entreissen.

Der Schulmeister (der einzige Mensch, den ich dort sprach) mußte mir den Weg beschreiben. Ich fragte von Dorf zu Dorf; Aber schon gegen die Mitte der Reise verlohr ich die Spur; Nirgends weiter hatte man die Kutsche gesehen. Man machte mich irre.[103] Ich verlohr darüber acht Tage. Dadurch aber ließ ich mich nicht abhalten, sondern gieng endlich nach Donnergrund. Doch, als ich ankam, erfuhr ich zu meinem größten Erstaunen, daß die Frau von Donnergrund allein, ohne ihre Nichte, angekommen sey.

Was war nun zu thun? Traurig und unentschlossen stand ich da im Wirthshause. Es waren preußische Werber1 mit einigen Recruten in demselben Zimmer, und ausserdem saß noch ein Franzose in der Ecke.2 Dieser nun näherte sich mir; Er merkte, daß ich in einem unruhigen Gemüthszustande war, und suchte jetzt auf die verbindlichste Art mein Zutrauen zu gewinnen.

Das theilnehmende Mitleiden, welches aus den Reden des Fremden hervorzuleuchten schien, nahm mich armen Verlassenen bald[104] für ihn ein. Ich erzählte ihm also mein Schicksal, und er both mir Rath und Hülfe an. Auch begnügte er sich nicht mit Worten, sondern machte würklich Anstalt, mir Licht über den Aufenthalt meiner Charlotte zu verschaffen. Er gieng aus, um, wie er sagte, denen Bedienten der Frau von Donnergrund das Geheimniß auszulocken; Ein Laquaie kam bald darauf mit ihm in das Wirthshaus; Sie sprachen unter einander, indeß er mir durch Zeichen zu verstehen gab, daß er hoffe, es werde alles gut gehn; Der Unterofficier von den Werbern wurde hinausgerufen; Man unterredete sich – Und, Gott verzeihe mir, wenn ich dem Franzosen Unrecht thue! (Untersuchen habe ich es nachher nicht gewollt) Aber sehr wahrscheinlich wird es mir itzt, daß er gemeinschaftlich mit der Frau von Donnergrund mich den Werbern verkauft hat.

Kurz! er winkte mir, mit ihm zu kommen. Wir giengen in ein anderes Zimmer, und nun trug er mir folgendes vor: Er hatte nemlich,[105] wie er sagte, von den Bedienten die Nachricht eingezogen, daß die Frau von Donnergrund das Fräulein (damit ich ihren Aufenthalt nicht erfahren sollte) einer Verwandtnin anvertrauet hätte, welche sie mit sich nach Berlin nehmen wollte. »Ich reise morgen grade auch dahin,« fuhr er fort. »Wollen Sie mir nur ein Paar Zeilen an Ihre Geliebte mitgeben, damit sie mir traue; so will ich schon Mittel finden, sie den Händen ihrer Baase zu entreissen; denn ich weiß genau den Weg, den sie nehmen muß, und auf mich wird niemand Argwohn haben. Sie aber müssen Sich mit den Werbern verabreden, (denn ich kann Ihnen sagen, daß man Sie sehr verfolgt) eine Uniform anzuziehen, und unter derselben Schutze mit bis an die Grenze der preußischen Länder zu kommen. In Baruth in Sachsen aber bleiben Sie, denn ich würde Ihnen eben nicht rathen, mit in das Preußische zu gehn. Dahin will ich aber Ihre Geliebte führen, oder durch sichere Leute bringen lassen. Nur[106] muß ich mich darauf verlassen können, daß Sie dort sind, und ich das arme Fräulein nicht irreführe.«

Ein Plan, der so einfach, so großmüthig und natürlich schien, mußte mir nothwendig gefallen. Ich dankte dem Franzosen mit allen Merkmalen der wärmsten Freude, und es kam nun nur darauf an, die Werber zu gewinnen, daß sie mir erlaubten, mit ihnen zu gehen.

Wir riefen also einen von ihnen heraus. Dieser Bösewicht ließ sich lange bitten; Endlich willigte er in unsere Absichten ein; Ich zog Uniform an, der Franzose fuhr mit der Post fort, nachdem ich ihm vorher den verlangten Brief an meine Freundinn gegen hatte, und ich marschirte um Mitternacht mit den Soldaten ab.

Keine Beschwerlichkeit war mir unterwegens zu groß; Schlechte Kost, theure Zehrung,[107] ein elendes Nachtlager – Alles ertrug ich mit Freuden, denn die Hofnung, meine Charlotte wiederzusehen und zu besitzen, überwog jedes Ungemach.

In der dritten Woche, als wir eines Tages in einem Städtgen einkehrten, kam (vermuthlich war das ein abgeredetes Spiel) ein Mann, und sah' uns Alle sehr aufmerksam ins Gesicht. Er verweilte sich lange bey mir, las eine Beschreibung meiner Figur her, die auf ein Haar zu meiner Person paßte, und darauf forderte er Rechenschaft von dem Unterofficier, ob und wie er mich angeworben hätte.

Der schelmische Unterofficier rief mich auf die Seite: »Was ist hier zu thun?« sagte er, »Man wird Ihnen wohl einen Steckbrief nachgeschickt haben. Jetzt werden Sie mich in eine schöne Verlegenheit setzen. Wir sind hier in fremder Herrn Lande. Gewiß wird Ihr Papa, oder wen Sie sonst[108] haben, Sie verfolgen, und man wird Sie und mich festhalten.« Ich war unerfahren genug, dies zu glauben, und bath den Bösewicht, mich aus diesem Handel zu helfen. »Hier ist kein anderer Rath,« antwortete er mir, »als daß Sie gradezu sagen: Sie seyen freywillig in Donnergrund von mir als Recrute angeworben worden; und dann will ich sehen, wer Ihnen ein Haar krümmen soll. Doch machen Sie es, wie Ihnen beliebt. Ich wollte aber, Sie hätten mich ungeschoren gelassen.«

Was blieb mir zu thun übrig? Ich sah mich schon in Gedanken den Händen der Justiz überliefert, und Charlotten in Baruth, in der traurigsten Lage, allein, verlassen, vergebens sich nach mir sehnend. Der Vorschlag des Werbers, dem es gar nicht darum zu thun schien, mich bey sich zu behalten, behauptete also die Oberhand, und ich erklärte dem Fremden: ich sey freywillig zum Soldaten angeworben worden, welches derselbe[109] niederschrieb, und mit Lächeln hinzusetzte: »Nun müsse er mich wohl ziehen lassen.«

Von diesem Tage an begegnete man mir vollkommen wie einem Recruten. Denken Sie an, bester Vater! wie mir dabey zu Muthe war. – Aber wer wollte sich Meiner annehmen? Ich bath, drohete, sprach von vornehmen Verwandten, von meinem Stande; Aber man spottete nur über dies alles. Der Unterofficier nahm auch einen ganz andern Weg als nach Baruth, und sobald wir im Preußischen waren, überlieferte er mich einem Officier, dem er mit der größten Frechheit erzählte: Er habe mich angeworben; Und als ich Himmel und Erde zu Zeugen des Betrugs anrief, zeigte mir der Hauptmann, zu meiner größten Verwunderung, das Protocoll der Aussage, so ich in dem Städtgen gethan hatte, von einem Notar unterschrieben. Ich mußte also nebst den übrigen Recruten vier Wochen hier bleiben.[110]

Da half nun kein Klagen, kein Grämen. Ich fühlte die ganze Last des Unglücks, dem mich meine Unvorsichtigkeit und Thorheit ausgesetzt hatte – Aber ich mußte mich in mein Schicksal finden. So oft indessen der Gedanke in mir aufstieg, in welchen Zustand ich die Freundinn meiner Seele vermuthlich gesetzt hätte, lief ein kalter Schauer durch meine Glieder.

Die Recruten wurden endlich getheilt. Der Unterofficier, der mich so schändlich betrogen hatte, gieng wieder zurück, und ein anderer führte den Transport, wobey ich war, nach Potsdam. Daselbst kamen wir des Abends an, und am folgenden Morgen sollten wir dem Obrist vorgeführt werden, dessen Regiment zwar in Berlin liegt, der aber jetzt bey dem Könige war.

Ich erwartete sehnlichst diesen Augenblick, denn mein Herz ahndete, daß dieser würdige Mann nicht taub bey meinen Klagen seyn,[111] und daß er mich retten würde. Sobald wir also sämtlich in sein Haus gebracht, und ihm vorgestellt waren, faßte ich Muth, und bath den Obristen, mit allem Anstande, den Erziehung und das Bewußtseyn der gerechten Sache geben können, mir eine geheime Unterredung mit ihm zu verstatten. Er bewilligte sogleich meine Bitte, schickte die Andern fort, und behielt mich allein bey sich.

Jetzt erzählte ich ihm, in der ungekünstelten Sprache des Herzens, alle meine Unglücksfälle. Er hörte mir mit wahrer Theilnehmung zu, und schien gerührt, für mich eingenommen, und bereit, mir zu helfen. Er fragte nach jedem kleinen Umstande, und ich mußte ihm oft die Nahmen der Oerter und Personen wiederholen.

Endlich – O, bester Vater! Wer hätte das denken sollen? – Als er recht nach des würdigen Meyers Geschichte geforscht hatte; fand sich's, daß dieser liebe Obrist grade[112] derselbe Mann war, um dessentwillen einst mein treuer Mentor so viel gelitten hatte,3 derselbe Adjudant, welcher wegen muthmaßlicher Vertraulichkeit mit der Fürstinn in ..... gefangen gesetzt wurde.

Nun schien er doppeltes Interesse für meine Person zu fassen. Es war keine Rede mehr davon, daß ich sein Recrute wäre; Ich mußte den Soldatenrock wieder ausziehen, und sein ganzes Herz war beschäftigt, mir einen Plan für mein folgendes Leben zu machen.

Allein ich konnte eher an nichts denken, bis ich mich von dem Schicksal meiner Charlotte versichert hatte. Der erste Gebrauch, den ich daher von meiner Freyheit machte, war, daß ich meinem edlen Obristen den Wunsch äusserte, nach Baruth zu reiten.[113]

Er schien diesen Vorsatz nur halb zu billigen; Doch, in dem Betracht, daß ich das arme Fräulein in eine sehr misliche Lage gesetzt hatte, stand er mir diese kleine Reise zu; ja, er gab mir einen Reitknecht und Geld mit, indeß er auch nach Berlin schrieb, um dort Erkundigung desfalls einzuziehen – Aber ein Frauenzimmer, kein Franzose waren in Baruth angekommen, und nirgends konnte man in Berlin auf die Spur treffen.

Ich kehrte also traurig zurück. Aber nun fieng mein vortreflicher Obrist an, mir Vorstellungen wegen meiner künftigen Plane zu machen: »Es ist eine ganz gute Sache um die Liebe,« sagte er, »und ich kenne diese Leidenschaft vielleicht so gut als Sie. Allein Sie haben nun selbst gefühlt, daß sie auch ihre Bitterkeiten hat, und am Ende – Gestehen Sie es mir! – wäre es doch lächerlich, als ein irrender Ritter, in der Welt umher, einem Mädgen nachzulaufen, ungewiß ob man sie finden, ob man sie besitzen,[114] ob man sie würde glücklich machen können. Sie sind jung, und haben dem gemeinen Wesen, für welches Sie gebohren wurden, noch gar nicht gedient. Versuchen Sie es, in der bürgerlichen Welt Ihr Glück zu machen, und Sich auf diese Art eine Aussicht zu eröfnen, einst dem Mädgen, das Sie lieben, ein besseres Glück anzubiethen, als wenn Sie jetzt Armuth und Hindernisse, die Sie noch gar nicht alle kennen, mit ihr theilen wollten. Zudem ist es noch nicht so gewiß, daß man sie Ihnen entreissen wird, und endlich wissen Sie ja nicht einmal, wo sie ist. Ich verspreche, Ihnen durch mein Vorwort eine Lieutenantsstelle zu verschaffen. Bey meinem Regimente ist grade eine Vacanz. Sie können dann bey mir wohnen und speisen, und ich stehe dafür ein, daß es Sie nicht reuen soll, mir gefolgt zu seyn. Gefällt Ihnen demnächst diese Lebensart nicht; so ist ja noch immer Zeit, sie zu verändern, und unterdessen wollen wir uns auf Kundschaft[115] legen, was aus Ihrer Geliebten geworden ist.«

Er führte so viel Gründe an, diesen gütigen Antrag zu unterstützen, daß ich ganz verblendet und undankbar hätte seyn müssen, wenn ich ihn nicht angenommen hätte. Ich dankte dem würdigen Manne aus der Fülle meines Herzens. Er schlug mich dem Könige vor, und seit wenig Tagen bin ich bey dem Regimente angestellt, und thue würklich schon Dienste.

Nun, theuerster Wohlthäter! So ist denn jetzt mein Zustand besser, als ich es verdient habe – Werden Sie mir nun Ihren väterlichen Schutz dazu, Ihre großmüthige Verzeihung versagen?

Beyliegender Brief meines lieben Cheffs4 wird mein Vorsprecher bey Ihnen seyn, wenn es noch eines andern Vorsprechers, als Ihres eigenen edlen Herzens bedarf, das so gern wohlthut und verzeihet. Zugleich liegt[116] auch ein Brief von dem Obristen und einer von mir selbst an den würdigen Meyer bey,5 um deren gütige Besorgung ich so kühn bin, Sie zu bitten.

Ach! wie verlangt mich von Ihnen Allen Nachricht zu hören! Ich müßte heucheln, wenn ich sagen wollte, daß meine Seele ruhig sey, so lange ich nicht weiß, was aus meiner Charlotte geworden ist; Aber wenn etwas in der Welt mich vergessen machen kann, daß ich nur bald lebe, indeß ich in dieser Ungewißheit bin; so ist es die Versicherung, daß Sie glücklich sind, und nicht ganz aufgehört haben zu lieben,


Ihren

treuesten Pflegesohn,

Carl von Hohenau.

Fußnoten

1 Man sehe den zweyten Brief in diesem Theil.


2 Wie der zwölfte Brief dies entwickelt.


3 Erster Theil 11ter Brief.


4 Dieser ist nicht in der Sammlung.


5 woraus in dem folgenden Briefe Auszüge vorkommen.


Quelle:
Knigge, Adolph Freiherr von: Der Roman meines Lebens, in Briefen herausgegeben. 4 Teile, Teil 3, Riga 1781–1783, S. 118.
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