13.

[364] Es giebt aber sehr verschiedene Arten, sein Dankgefühl auszudrücken, und nicht immer ist derjenige unerkenntlich, der nicht viel Worte macht, der in seinem Herzen seine Empfindungen verschließt und dem großmüthigen Wohlthäter Verehrung, Hochachtung und Segnung zum stillen Opfer bringt. Ein stummer Dank, ein Händedruck und ein, zum Himmel gekehrter Blick des feuchten Auges, sind wohl so viel werth, als studierte Floskeln einer herzlosen Beredsamkeit.

Quelle:
Adolph Freiherr von Knigge: Ueber Eigennutz und Undank. Leipzig 1796, S. 364-365.
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