Der 4. (34.) Kühlpsalm

[108] Als er zu Lesbus im göttlichem blikke plötzlich di Gottesführung in allem seinem leben, Erzihen, Reisen, in so manchen Städten, Ländern, Fällen zuerst ansahe wesentlich, nicht mehr im blossem glauben; höchstverwundernd angefangen zu Lesbus und Smyrne am 1. und 20. Sept. 1678. fortgefahren zu London im 25. Sept. 1683. und endlich beschlossen zu Amsterdam, nachdem sein 33 Jahr alle center verschlossen und aufgeschlossen, im 15 Reisejahre an seinem 17 Prophetischem October mit dem 26. 27. 28. und 29. September 1684. Triumf! Hosann-Hallelujah!


1.

O Wundergott! Wi hastdu mich geführet?

Wi führstdu nun? So heimlich? unerfasst?

Verwundern hat mich mir in mir entrühret!

Stimmt alles ein, wi wird es dann verhasst?

Ich opffre dir hinfür mein gantzes Leben,

Das dir zum dank sich willig dreingegeben.
[108]

2.

Imehr ich seh in dises Wunderleiten,

Imehr werd ich in mir zu dir entzündt:

Was mir zustis, erscheint dein vorbereiten,

Nicht ohngefähr, ob es vor unergründt.

Drum dank ich dir, das über michs beschlossen,

Und thränensaltz mein Lebensmeer durchflossen.


3.

Ich war zur Angst im Mutterleib erklähret,

Weil häuffig Angst auf mein Geschlechte schos;

Das auch in Angst der Angsttag mich gebähret,

Darinn di Pfaltz vorm Jahrmond Fridrichs los:

Darinn zwei B gantz widrig wolten scheinen,

Weil eines hir, das andre dort sol weinen.


4.

Solch Mond und Jahr hat mich zuerst empfangen,

Da Jacob seufftzt und Esau triumfirt,

In Breslaw, das geküsst mit Jungfrauwangen

Den Friderich, weil Böhmen ihm gebührt.

Es küsst ein Kind, das schon zur hülf ersehen,

Als Pharons Frid ergrössert Jacobs flehen.


5.

Ich trat gleich an di virmahlsibne stunde,

Gesalbet längst aus Eltern Seel und Tauff,

Als ich (Gottlob!) zum euserm Gnadenbunde

Nach Christus will genommen völlig auf.

Ich ward benahmt mit dreien Wundernahmen:

Di mehr von Gott, als Ort, Stamm, Vater kamen.


6.

So ists! Mein Jahr von virmahlsibnen zahlen,

Und di darinn von Gott empfangne stärk,

Erläutert hell, was meine nahm umstrahlen,

Das Gott der Herr Werkmeister in dem Werk.

Gott war, der mich, eh ich noch war, geruffen,

Mittheilend schon di siben Weisheitstuffen.


7.

Ein Angst A wil vil tag und nacht erschallen,

Weil mich zur Angst beschrien fremde sipp;

Mein Angst A mehrt der Mutter ängstlich wallen:[109]

Ich fand mit Angst nur Stachel, fels und klipp.

Dis Angst A his ein Angstkind mich mit schmertzen;

Ach das der Tod dich bald doch wolte hertzen!


8.

Du lissest zwar mich widerum zunehmen:

Doch Angst und Angst wuchs mit dem alter fort.

Di schwere zung erwekkte schweres grämen,

Weil langsam kaum ich lallte halbe Wort.

Ich ward verfolgt, unangenehm, verkennet,

Das ich mit Recht ein Angstkind ward benennet.


9.

Es blib mit mir des Höchsten Rath verborgen,

Als er mich bald zur armen Waise macht:

Di Mutter zog mich auf bei lauter sorgen.

Mein Vater starb gantz fremd ohn gutte Nacht,

Das Zeitung erst einlif nach dreien Jahren,

Wi ihm sein end und wo es widerfahren.


10.

Mein Vater, Ach! Mein Vater dein Verhängnis

Presst thränen raus, nun ich es übersinn.

Ich halte dir nun hir das leichbegängnis:

Ost, Sud, West, Nord wird dessen werden inn.

Du beugest bald, di dich so tiff gebeuget:

Genug, genug, das du mich hast gezeuget.


11.

Du starbst, weil Gott mein Vater wolte heissen

Volkommentlich im Himmel und auf Erd:

Di Lilge solt aus dessen Kelche weissen,

Der triumfirt auf seinem weissen Pferd.

Ich bin von Gott zum Gottesruf erzogen:

Gott hat mein Amt mir ewigst zugewogen.


12.

Dein Elend war das allerbeste Mittel,

Das Gott der Herr zum Werkzeug mir gebraucht:

Dein Ungelükk und fremder Sterbekittel

Mir nützlicher, als Ehre di verraucht,

Das aus dem staub ohn alle stammregister

Gott schlüg in mir den stoltzen Hauptphilister.


13.

Di Kindheit ward bei Kreutz und angst vollendet, zu Smyrne

Als Knabenschafft sich ängstiger vermählt:[110]

Mein stammeln hat mich viler sünd entwendet,

Schand, hohn und spott vil guttes beigezählt,

Durch krankheit, schmertz und was sich sonst gerochen,

Ist Jesuslib in mir erst durchgebrochen.


14.

Wi offt hat Gott im schlaff sich offenbahret

Durch heilges licht und nunbekandten glantz?

Das weisse Volk mich scheinbarlich bewahret?

Der schwartze hauff verlohren Wall und Schantz?

Wi spilte vor, was nun ist wesen machend?

Ich lern, O Gott, mit was ich flog halbwachend.


15.

I grössre last das euser unterdrükket:

I stärker wuchs zum wunder das gemütt!

Di Jünglingschafft war kaum herbeigerükket,

So brach si vor mit nigehoffter gütt.

Du zeigtest mich, mein Gott, im vollen Schimmer,

Zum Zeugnis, das verborgen war dein glimmer.


16.

Di Weisheit lag mir tag und nacht in sinnen,

Durch di der Rund vom Elohim gebaut:

Weils achte Rom wil solche haben innen,

So ward von mir di siben angeschaut.

Ich fand Quirin mit seiner Stadt vergöttert,

Di ewig his, ob er und si verschmettert.


17.

Quiriten, höhrt! Euch hat Quirin gebohren:

Quirin, den ihr in Romulus erwürgt.

Quiriten, thränt! Euch nennt Quirin verlohren:

Quirin, vor den selbst Jesus Christus bürgt.

Ob Ferdinand vor den Quirinus glühet:

Umsonst! Er ist in Friderich entblühet.


18.

Jerusalem des Lausnitzs stund gerüget,

Als erst Quirin in gräbern dort vergrünt:

Dann Görlitz hat nach Lignitz erst verfüget,

Das mich zuerst vor Teutschland schaugebühnt.

Quirinus hat Quirinusstadt begraben,

Weil vom Quirin si solt ihr ende haben.
[111]

19.

Quiriten höhrt! Ich wolt euch mehr erhöhen

Im achtem Rom, als Cäsar, als August!

Ihr solt vermarmlt, veralabastert stehen:

Eur Nahm und fam gar bei der Sonnenbrust.

Ich wolt in ernst vor allen auf der Erden

Quirit mit Euch, das ist, Lateinos werden.


20.

O heilger Gott! Wi hastdu mich geleitet?

Du lissest mich fünf Jahr in Babelsstand.

Ich meinte, das dein Reich würd ausgebreitet:

Das Weisheit mir von dir aus dir gesand.

Ach aber Ach! Es war der Bau zur höllen:

Jehovah selbst wolt ihn aus mir vorstellen.


21.

Drum kam auf mich der Abgrund angedrungen,

Di finsternis verfluchter Teuffelherd.

Wi hab ich dar, mein Gott, mein Gott, gerungen?

Was angst? was qual? was grause seelbeschwerd?

Wi schrekklich hart ward sichtbarlich gestritten?

Du weists, mein Gott, was ich alsdann erlitten.


22.

Ein Engelzwei von Gottes heilgem throne

Kam mir zur hülff! Itz ging recht an der Kampf,

Bis Jesus Christ mit aller Heiligen krone

Besonnend Uns verjagte höll und dampf.

O Himmelsblikk! Ach Jesus! Was erlesen!

O Sonn! O wonn! O unaussprechlich Wesen!


23.

Wi Lucifer hernach mich neu umkuppelt:

So brachen neu zwei Engel sturm und Krig,

Bis Jesus Christ di gegenwart geduppelt,

Das mir erfolgt ein unerhöhrter sig.

O tausende zehntausendtausendtausend!

Triumf! Triumf! was war aldar abbrausend?


24.

Wi hoch und hoch mich Jesuslicht umlichtet,

So blib es meist dem eusern Mensch verdekkt:

Ja selbst mein Ruf blib dismahl unberichtet,

Ob ich von Gott durch Gott ward aufgewekkt.[112]

Ich stund und stund vom Engelbeid bezirket,

Das ohne macht, was fleisch und blutt gewürket.


25.

Ich starrt und starrt, unwissend, was geschehen:

Verschwig, was stets mit der Erfüllung rif.

Um weisheit klimmt zu Gott mein heimlich flehen.

Ich blib im zug, ob ich zum E.L.I. lif.

Der heilge Geist war meiner Seelen Lehrer,

Ob noch mein Leib der Babelfabel Höhrer.


26.

Als Leiptzig mich empfängt mit seinen Schwestern,

Ward di Begird aus sich schon fortbewegt:

Wir höhrten noch, Quiriten, euer lästern,

Ob Jesus gleich di neue gründe legt;

Di gründe, drauf gegründt zur Weltkreisfreude,

Was herrlicher dann Salomonsgebäude.


27.

Vom Jesus-blikk qual der verständnis menge

In mir aus mir mit meeresweiter flutt:

Di weisheit wis unendlich ihre länge.

Wi sand am Meer, wuchs täglich hertz und mutt,

Dann Jesushertz hatt sich in meins gegossen,

Weil Babelszeit als wasser weggeflossen.


28.

Ward ich darum so unerhöhrt getriben?

Fil alles mir nicht unaussprechbar bei?

Was alle welt vor alle welt geschriben,

Dis schrenkte ich mit seiner eignen rei.

Drum schin nur schmall, was alle welt umgreiffet,

Vor diser frucht, di zahlos täglich reiffet.


29.

Hat Satan mir, mein Gott, darum gestellet?

Gedenke nicht, mein Gott, der Jugend Sünd:

Wi Joseph vor, so sollt ich sein gefället!

Gefället. Doch Gott hat bewahrt sein Kind.

Dein Engel schützt, imehr das fleisch gereitzet,

Das ich entspreit, doch nimals ausgeweitzet.


30.

Gottlob, Gottdank, mein Vater, vor dein zähmen,

Der leichnam ward mit Krankheit rings umnetzt.[113]

Er muste sich nur deiner Straff bequemen,

Weil er di Seel so schädlich bald verletzt.

Vil Unfall stürmt auf aller seit auswendig,

Das ich recht ward volkommentlich elendig.


31.

Du züchtigst mich zur hüttung manchen falles,

Der auf dem fus durch Satan mir nacheilt!

Doch deine Gütt ist grösser, dann dis alles:

Si wundte mich, und hat mich auch geheilt.

Du stärktest selbst, als hoffhung ohne hoffen,

Das recht dein zwekk zur heilung eingetroffen.


32.

Ach grosser Gott! wi werd ich mir erstarret,

Weil ich dir schau mit deinem Moses nach?

Das Leyden zog, das sehnlich meiner harret:

Doch wust ichs nicht, das dort lag deine sach.

Der Fride solt mit mir nach Holland treten,

Weil du gehöhrt so mancher tausend beten.


33.

Wi hastdu, Gott, gesorgt vor meine Reise,

Und selber mir Gefehrten ausersehn?

Du kleidtest mich gantzunverhoffter weise:

Es muste alls zu meinem zwekke drehn.

Du tribst mich durch, da Luther ward erzilet,

Weil dar di zeit, di ihn zum schwane kühlet.


34.

In Magdeburg ward ich recht ausgerüstet,

Das auf der Elb ich guttes mutts auffuhr:

Der Ferdinand hat sich in ihm verwüstet,

Und schlug dem Win nun gleich di letzte Uhr.

Dein Friderich der schlif in mir verhöhlet,

Und ris ich fort, das er sollt sein beseelet.


35.

Wi wunderlich ward Gröning nicht erreichet

Mit Amsterdam in meinem wundergang?

Di Lilge stund vor deiner Lilg erbleichet:

Mein dritter Tag ward Hollands siganfang.

Das Narden roch gleich deiner Kühlungs Narden

Zur besserung dem reformirten Sarden.


36.

Welch Geist ward nicht in Leiden gleich empfunden?

Was schöffte ich, mein Gott, vor einen quell?[114]

Im sibnem tag ist meine dekk verschwunden,

Als Böhme mir mich zeigte klar und hell.

Sein Jüngling kont strakks seine zung erlernen,

Ja tausendfach in tausend Wundern sternen.


37.

Das sibne Jahr des Londonsfeur ging über,

Das gleich der Tag, darinn es ward gestillt.

So rif mich Gott zum gantzen Babels Siber,

Und ward der Löw Kotterens ausgehüllt.

Di dritt-gestalt, der Seelen eigner Bronnen,

Di hatt in mir den Jahrmond schon begonnen.


38.

Als ich annahm, zum Sigel Gottes Sigel,

Das wunderkreutz und zeichen aller ding,

Empfah ich nicht vom Henochslicht di flügel,

Das ich mit ihm sein wesen recht empfing?

Merkzeichen Gotts! Ich habe dich getragen:

Der Feind und Freund mus hir nur warheit sagen.


39.

Als ich di Reis zum Paradeis begehret,

So öffnet sich di heiligheilge Welt:

Es ward imehr zur Gottesehr gewähret,

Imehr ich ward vom Engelvolk durchhellt.

Ich sah um mich unendlich tausend lichter;

Dis übertrifft weit endliche Gesichter.


40.

Als ich ergrif den kil zur Gotteswarheit,

Welch glantz hat nicht, Jehovah, mich umgläntzt?

Ich ward entzükkt zum Ungrund höchster klarheit,

Das Ewikeit mich in der Zeit umkräntzt.

Wi wäre nicht was himmlischs ausgequollen,

Als wir mit Recht unendlich schreiben sollen?


41.

O grosse woch in erster Hauptempfindung!

O wunderruf aus Gottes eignem trib!

Er war mit Recht di Erste Seelanzündung

Im grossem werk, von deme Drabitz schrib.

Was Adam ward im Paradis gesaget,

War nun durch Christ vom Paradis betaget.
[115]

42.

Nach diser woch erhöhrt ich das gebrülle

Des rothen Löws durchs hohle Landegypt:

Es wekkt mich auf aus meiner sanfften stille,

Das ich gantz lass des Babel schul und Crypt.

Ich drabt hervor aufs allerschnellste schnelle

Voll feur und flamm im centrum aller helle.


43.

Recht so, Recht so! Dis war durch mitten Babels

Der erste weg, den Gott beim Kotter gab!

Du glittst dem witz, der weit vom wunder Abels:

Doch führte Gott dich voll zur seelenhab.

Johannes war im Vater dein vorrenner,

Und alles falschs ein völliger Abbrenner.


44.

Johannes war recht Sohn von Zacharien,

Und Roth sein nahm, das Amsterdam sein platz:

Wann Pharaon im rothen meer wird flihen,

So lautre dann aus rother asch den schatz.

Dann kennt Johann, dein Vorbot, dich einträchtig,

Und bleibet stets im heilgem feuer mächtig.


45.

Mein Gott, mein Gott! wi heimlichst ist dein werken?

Di rothe Ell mas mich erschrekklichst hart.

Ich konte kaum dein inneres mehr merken,

Als schwartzes feur verschlung des Rothen art.

Wi gros vor mit Maria war mein freuen:

So menschlich ward ob so vil fäll mein schreien.


46.

Als Holland raucht so offt von deinem Wetter,

Das der Prophet wird wahr durch sturm auf sturm:

So fil dem Volk so plötzlich sein Erretter,

Und bis so schnell den Jonas selbst der Wurm.

Di Auszugszeit, das virtzigwochenmeinen

Wolt eitel gar nach virtzig wochen scheinen.


47.

Wi Moses ist mit Drabitz neu gestorben,

Darein sich nicht kont finden der Kotter:

So fils hir auch. Der Edoms heil geworben,

Selbst Edom, der verwundt den Edom mehr.[116]

Comen bebt noch, wann di Christin im Zweifel;

Comen lernt noch, das dis sei selbst der Teufel.


48.

Di Fridrichsprob beginnt im Fridrichsalter:

Ihr siben sollt mich sibenfach durchglühn.

Drum stürtzt auf mich das Gröning gantze Malter,

Als ich geeilt von Amsterdam dahin.

Allein ich sank in meines Gottes gnaden,

Und palmt imehr, imehr ich ward beladen.


49.

Ich rif zu Gott im sturm der sudmeerswellen,

Und legte sich der wind auf mein gebet:

Ich wolt den Mast im Port zum zeichen fällen,

Und es geschah, wi ich im hertz gefleht.

Der mir entfloh, mus mir entgegen kommen,

Das Gott mit mir dem Edom ist vernommen.


50.

So bald mich Gott aus Hollands gräntze lenkte,

Ergrif sein Zorn, di meiner misgebraucht:

Vom Wundermist, der Amsterdam gleich kränkte,

Ward viler hertz auch innerlich durchraucht.

Ich aber ging an Seel und geist gesegnet,

Weil Gott der Herr zum Wunder neubegegnet.


51.

Mein Lübekk bot Sophiens Lilgenblumen,

Des weissen Löws hochheilgen Perlenschmukk

Der Seelen kam di Geistewig entgegen:

Von welcher Böhm in Gröning mir gesagt.

Di Virdgestalt, des lichtes eigner funke

Fuhr aus dem feur im euserm Wundercentrum.


52.

Recht, Tanneke, Figur von der Christinen!

Wir waren recht einander bald verknüpfft.

Du mustest mir dein Perlein übergeben,

Weil du von mir di Lichtsfiguren trugst.

Dein Zehnjahr wird in meinem Zehnjahr offen:

Das aus der zeit durchs Paradeis sich windet.


53.

Recht so, Recht so! Du spilst mit mir fünff Monath:

Dis war vor mich des Kotters zweiter Weg.

Du gäbest wohl das mittste der dreihäuser,[117]

Weil ich daraus durch Babels mitten fuhr.

Du mustest strakks vor meinem wesen bleichen,

Weil deine freud, dein Amt, dein Ruff vollfüllet.


54.

Wi, Libste, wi? was wilstu vil ausfallen?

Halt innen, halt, du Tochter von Denys!

Denys zeigt dich mit seinem lichtesstande,

Darüber noch heut kämpffet Babelsstadt.

Ob du verfleugst mit deinem euserm Menschen:

Doch gibt dich mir di weisse Asche lauter.


55.

Vorbotin, schau nach deiner weissen Elle!

Ihr dreistükk mus in meine feuerprob.

Schau hir, Gottlob! Dis steht von deinem messen!

Di schal ist hin: der kern gehöhrt zur Schrifft.

Du sihest mich nun Gottes Schoskind bleiben:

Dein leid aus neid war deiner Menschheit schädlich.


56.

Das wesen wich mit mir und Magdalenen:

Du stissest dich, nicht mich, vom wesen aus.

Wi Rothen vor, gings Tanneken ingleichen,

Als Gottesstimm vergebenst ruffet zu.

Gott ging mit mir, dein Wunder ging ins Wunder,

Ob tausendfach mich dein verfallen prüffte.


57.

O Magdalen, di seine Braut Christ nannte!

Dein Werk war gros, zu welchem du gesätzt.

O hättestdu di Sibprob überstanden,

So würde nicht dein hauptruf heut vertheilt!

Wi hättestdu, di dich beschämen, beschämet?

Dein schatten ist noch mehr dann ander wesen.


58.

Ich bin durch dich zum Anstos allen worden:

Ich werde nun um dich der Anstos erst.

Di heilge Rott der Amstel, Tems und Seyne

Entstehet meist im vorwand deiner Eh.

Der Schandhauf wird nicht mich, nur sich, aufblasen,

Ihr Untergang ist Gotteswerks aufthönen.
[118]

59.

Ach Magdalen! Du warst zur hülf erlesen,

Wi wordestdu mir nur zur grösten last?

Das knäblein lag dem Drachen hir verborgen,

Das er verfolgt zu Constantinens zeit.

Di Schrifft, das Weib, stund noch von dar verwitwet:

Christ wolte sich nun endlich ihr vermählen!


60.

Hir ligt der grund, der heut mit Witwen spilet!

Zur Witwen ward, di leiblich mich erzeugt,

Und mich auch hat als Witwe gantz erzogen.

Zur Witwen ist drauf der befehl geschehn,

Wi Kotter es ausdrükklich angedeutet,

Und es erfüllt durch zweiundvirtzig Monden.


61.

O Magdalen, du Witwe grosser Witwen!

Gott gab dir mich zu einem Breutigam.

Christ nahm mich weg, und lässet dir den schatten,

Wann er aufs neu mich einer Witwen gibt.

Sein schlus besteht, das mir ein Erb gebohren:

Christs ewig Reich beginnt mit den Kühlmännern.


62.

Das Lünenburg wolt mir in libe wallen:

Doch war sein Licht und fünffgestalt zuschwach.

Drum fing es an sehr schändlich miszubähren,

Das sich di Höll im innerm figurirt.

Di Lichtwelt ward von eignen misgebrauchet!

Gott schleust dann auf di Höllwelt ihrem innerm.


63.

O wunderzeit der Wunderwunderwunder,

Weil Ungrund sich und Abgrund leiblich macht!

Der Engel Licht, der Teufel feur wird offen!

Ein ides dringt zur offenbahrung raus.

Merkt, Menschen, merkt, das sich das Ende zeichnet!

Der Ungrund wird den Abgrund bald versigeln.


64.

Mein London zog mich fort mit allen kräfften,

Das mich empfing als einen Printzen gleich;

Es war mein Sechs, des Geistes eigne Quelle,

Das mir von Gott zum eigenthum geschenkt.[119]

Der Laban hat sein Recht mit Recht verlohren,

Der Jacob his, doch Jacob lis vertreten.


65.

Elisabeth, di Jungfrau, zeugte Jacob:

Doch ward er ihr zur vollen Misgeburt.

Sein Sohn fil recht wi Jesus sprach zum Drabitz,

Ob Cromwell wohl ihn nur einkerkern solt!

O Enkelbeid! Undankbarst aller Menschen!

Füllt, füllt eur Mas, das meist nun überfüllet!


66.

Elisabeth, di Jungfrau, hat gezeuget,

Dem Lilg und Ros aus Jesusschos gehöhrt.

Drum wis mir York des Constantinus zeichen,

So strakks ich war aus London hingeeilt.

Das Kühlreich solt aus Engelland entspringen:

Der Kühlmann kam des Kohlmanns York zubrechen.


67.

Geheimster Gott! Was dreiundzwantzig Monden,

In denen du mit mir so wunderspilst!

Vom Bromlysch Boo mus schallen der Kühlpsalter,

Und meine Reis ins ferne Morgen gehn!

Das Bromlysch Boo verklährt di siben schalen,

Und brichet ab der Kühlschrifft erste früchte.


68.

Als Seel und Geist verknüpffet hat di Rose,

So fuhr ich aus in eil zum Lilgparis.

Ich fand den leib im eusern und im innern:

Das siben ist dem Frankreich mitgetheilt.

Mein Jesus salbt durch Drabitz auch den König:

Des Sauls ist schuld, dass David ward beruffen!


69.

Di eusre Lilg bot mir di eusre Lilge,

Dass mich erstarrt ihr Regenbogichtthon:

Das Engelvolk gab mir alhir willkommen,

Weil Seelgeistleib zur eusern Eintracht drang.

Selbst Cromwell kam mir in Paris zur hülfe,

Dass beidem Carl selbst Jesus ihn vorzihet.
[120]

70.

Ob Fridrich nun umschlossen siben sterne:

Doch fasst er ernst di beide halbe Mond.

Gott führte mich durch alle Mondeswechsel:

Besonnt; entsonnt; bis sich di Kühlzeit gründt.

Blitz, Heilger Geist, mit deinem licht feurblitze!

Itz stehet fest dein Löw im Vollem Monden.


71.

Lyon bracht fort der Achtgestalt ihr feuer,

Darüber meist mein eignes Volk aufging:

Es prüffte mich mit meinen siben-Städten,

Und stund das Kind des Centrums in Gefahr.

Nun sprung der Löw im eilen in di dörner,

Und ritzten ihn di eignen beigesätzten.


72.

Imehr ich mich auf meinem Mond aufrichte:

Imehr nimmt mir mein Monden ab und zu.

I stärker ich zum neuen Rom andrabe:

I hefftiger wird mir mein lauff gehemmt.

Allein ich eil und achte keines fallens,

Bis ich erreicht (Gottlob!) Constantinopel.


73.

Ich hatte nun zum Aufgang durchgerissen,

Als wunderlich mein Aufgang niderging.

Mein Nidergang mus doch mein Aufgang bleiben,

Weil Gott der Herr in allem Führer blib.

Es war genug, dass ich den platz betreten,

Dadurch di saat zum Romesfall gepflantzet.


74.

Ob der Vernunfft vom Wesen nichts erscheinet,

Und alles sich von aussen widrig weist:

Doch hatte Gott erhalten sein vorhaben,

Das er ausführt durch sein und meine Feind:

Di Gottesweg und Sanfftmutt so gespottet,

Di müssen si im Zorngrimm theur auswerken.


75.

O dritt Johann, der du das Win entsätzest,

Und noch den thron des Isboseths was stützst![121]

Du hast den fall des Römschen Reichs ergrössert,

Und baust das Grab dem Rom und Ferdinand.

Mein dritt Johann mit Gotteshauptstandarte

Verklähret dich und Cracaws Abnereien.


76.

Rom fällt durch Win; Win fällt durch Rom elendig:

Elender, dann der Erdkreis noch gesehn.

Der Larvensig gehöhret nur zum reitzen,

Dass Gottesgrimm ergrimme seinen grimm.

Der Magog ligt mit Gog itz auf der Schalen:

Der Ausschlag kommt erst nach dreifachem Schlingern.


77.

Du Adler fällst zur Beute den Heuschrekken:

Es bricht verrath der vilen Printzen bund.

Was reitzestdu auf dich so grosse Menge?

Si fressen auf nun dich mit haupt und leib.

Des Drabitz blutt wird recht das Bluttbad machen:

Das Tekel ist mit Tekeln dir begonnen.


78.

Ach Ofen glüht dich, Leopold, im Ofen,

So bald darinn ein neuer Christenprintz!

Dann kennt di Welt erst Ofens sein belägern,

Wann Hungern fängt zuhungern ernst nach Gott!

Der Besen wird im Ostfeur aufgezähret:

Ein Erstling sprosst von dem bekehrtem Volke.


79.

Das Pera wird drauf recht des Davids Pera;

Sein Hauptmann siht und fühlt di schleuderstein.

Mein Glauben gibt dem gantzen Ost den Glauben,

Mit welchem ich von Stampolds Burg ausfuhr.

Di Widerkunfft wird aller Welt bekehren

In Jesuels Vorrennern, den Kühlmännern.


80.

Auf Lesbus auf, du Neunstadt meiner Städte!

Nun bricht das Licht aus der Tinctur ans licht.

Der Friderich, den du Prophetisch wisest,

Steht auf mit mir, weil meine lohnzeit da.

Ob Lea mir stat Rahel erst gegeben:

Doch sind neu hin (Hosann!) di siben Jahre.
[122]

81.

Du öffnest mir zuerst di Gottesführung

Von kindheit an bis auf di neundte Zahl:

Es filen mir di schuppen von den augen,

Und sah ich nach verwundernd Gottesweg.

Du stundest still vor meinem zehndem Wunder,

Das nach sechs Jahr erst dar mir auszureden.


82.

Ich kam nach Smyrn in Gott aus Gott gestärket,

Und schlos ich gleich zum Nordflug meine Reis;

Zum Schif mein Schif, das Gott vor mich geschikket,

Wi strakks sein nahm Constantinopel wis.

Ob Satan merkts und Isabel wolts hindern:

Doch ging es fort in Gotteszeit und stunde.


83.

So bald fünff Mond im Morgenland verflossen,

Und da der Tag des Salomons gebäud:

So bald must auch nur unsre Flott abschiffen,

Und bringen mich nach meinem Westen zu.

Calvaria geht zwar mit Uns zusegel,

Entankert Uns: allein es mus verseilen.


84.

Wi wunderlich hat Gott mit mir gespilet,

Als ich dem Rom gewesen Vertical?

Welch Spanisches hat Gades mir erwisen?

Was hauptgefahr traf ich vor Tessel an?

Unmittelbar half Gott durch seinen Engel,

Das unverletzt wir doch in Tessel kommen.


85.

Ach Amsterdam! Wi hastdu mich empfangen?

Es fingen erst di Probensproben an.

Verseilung ward dem Gotteswerk gedräuet:

Ein ider hat, der mich gedräut, verseilt.

Lernt, Blinde, lernt, das alles recht ergangen,

Wi di Figur Calvariens vorspiltel


86.

Gleichwi das Schif Constantinopel ankert

In Amsterdam, am fünffmonds letztem tag:

So wirds ergehn auch mit dem Aufgangs König;

Der fünffmond erndt di hauptfrucht meiner Reis.[123]

Gleich wi Calvar im fünfftem Mond verseilte:

So wird auch Rom, di Bluttstadt, vor versinken.


87.

Als London mich zum zweitenmahl empfänget,

Fällt Kohlmanns hauf dem Kühlmann unter fus.

Gantz Rom erschrak, weil alles ward verrathen,

So heimlich es di garn und lunden legt.

Der Abendstrahl des Drabitz wolte wittern:

Di Welt di stund darüber höchstentrühret.


88.

So bald Paris zum andernmahl besuchet,

Bot Fridrichs haus mir heimlich seine hand.

Losanna gab der Zehnstadt ersten Schimmer,

Und zeigte mir von Weiten schon den Leib.

Es stunden auf mit mir di Kühlpropheten:

Stat blüte ward di erste frucht geschauet.


89.

Als Amsterdam zum drittenmahl erreichet,

Ging Wesen an im Himmel und auf Erd.

Der scheingeist hat durch Brekling mich gebunden,

Und muste ich nur di Zehnmonden durch.

Der Erdkreis bebt vor solcher Zeichen hauffen:

Si schlossen sich, als di Zehnmonden schlossen.


90.

Als London uns zum drittenmahl durchlichtet,

Drung Seel und Geist zur wesentlichen krafft:

Doch Satan hat aufs neu mein Haus verführet,

Und fand den Weg in Badhors eigenwitz.

Dann schlos sich auf di höchste hauptzerrüttung:

Bis selbst ans Zil ward Gotteswerk verzögert.


91.

Als durch Paris ich ernst nach Salem eilte,

Und in Losann des Genfs Hosann erreicht:

So ward es schnell durch Polier verdorben,

Das Satan recht den dritten Anfang fand.

Er fand und fand, das ewig sein verlihren:

GottGott vertilgt dem Satan hir leibwerdung.


92.

Gott half mir strakks, als sich zum ernste nahte,

Und führte mich zum virdten nach Paris.[124]

Er brachte uns der Kühlmannstag zur Rose,

Und ward kein schritt nun ohngefähr gesätzt.

Der Tag, den Gott bei der Christin geordnet,

Der führte mich nach Islington zum Wunder.


93.

Mein Fürstenschmukk, den Genf figurlich sahe,

Ward Wesentlich durch des Holgrafens kunfft:

Er trug als knecht durch Nymfen anbefohlen,

Was ich in Genf auf Gottesantrib trug.

Er trug als knecht dem zweiten Carl zum zeichen,

Das Könige bald würden höchstgenidrigt.


94.

Weh Badhors, der du Königsschmukks gelüstet,

In weis und Blau dein eignes Haus gekleidt!

Temsdathan, Weh! Du bist mit Blutt beladen,

Und hast das Beil auf Russels hals gewetzt!

Bluttschänder, Weh! Dein Tochterkind besudelt

Di Christenheit, nicht nur di Tems und Amstel.


95.

Ob Holgraf sich zum Bileam gemachet,

Durch deine list aus tollem Geitz verführt:

Ob ihn der grimm durch Gottes Recht auffrisset,

Doch bleibt sein Ruf, zu dem ihn Gott erwehlt.

Er ist mein knecht und wird es ewig bleiben,

Zur Gottesehr und Menschenlehr im Wunder.


96.

Wi London nun das Kühlweisblau gesehen:

So sah es auch an Holgraf Amsterdam.

Drauf ging sein Buch zum zeugnis an di Sonne:

Zum Untersuch und ewigem Beweis.

Als Amsterdam zum virdtenmahl mich sihet,

Höhrt Amsterdam von Kron und thron di Zeitung.


97.

Ich fuhr durch Gott zum fünfftem schon nach London,

Und wolte fort zu dem unsichtbarm Volk:

Allein ich ward in meinem lauff gehemmet,

Weil noch zuletzt drei Reisen zuvollzihn.

Zwölfreisen sind zwar des Kühlwappens ekken:

Doch stehen drauf drei Kronen dreier Länder.
[125]

98.

Drum bot mir gleich das London seine Krone

Durch Beresford gefährliches Gesicht!

Drum lis Gott mir di Kühlpropheten rauben,

Di erste saat zur Engelländschen Prob!

Drum reisst mich Gott zum fünfftenmahl nach Holland,

Als falsches Recht auf mich um Holgraf stösset.


99.

Drum bot mir gleich das Amsterdam di Krone,

Gantz Asien durch Rothens Neugesicht!

Drum muste ich durch fünffzehn kleine Reisen,

Darinnen sich di grossen concentrirt!

Rechtschaffen fil mit ider vor ins kleine,

Das recht di gross (O Wunder!) nachgebildet.


100.

Weh Badhors, der du Nelson auch betrogen,

Di nun gesendt aus dem unsichtbarn Land!

Verstokktes Volk! Was könt ihr Kuhlmann stehlen?

Ist Jesus nicht, der Kron und Thron ihn reicht?

Ihr zeuget selbst und bleibet meine Zeugen:

Gott ordnet an Kühlmannsche Majestäten.


101.

Als ich nun kam zum virtzend zu der Amstel,

Zehnjahre gleich, als ich zuerst si lis,

Welch Regen fil? Was nigeschaute Blitze,

Als ich dem Haus, da Gott rif, nahend war?

Ich eilte fort in meines Jesu nahmen:

Drauf ward ich erst unmittelbar empfangen.


102.

Gott zeigte an, was nun war anzuzeigen,

Des Davids stand bei Gath und in der Höhl:

Und wann di Zeit von meines Sohns empfängnis,

Von wem und wi und was zuvor zuthun.

Nachdem ich ward gleich zehnjahr umgetriben,

Beginnet gleich di hülfe von dem Himmel.


103.

Als ich volführt der fünffzehnreise schatten,

Das da der Tag, der mir erst Böhmen gab:

So ward mir auch di Grostinctur verwissert

Unmittelbar, di mein Verstand vor fand.[126]

Dis Vorspil ist ein Vorspil grosser sachen:

Es bitet an, Paris, mir deine Krone.


104.

Heut ist der Tag nach sechsmahl zehen Jahren,

Da Kottern ward mein Wunder vorgestellt!

Heut ist der Tag, da di Figur zum ende,

Und wesentlich des Saules spis beginnt!

Heut ist der Tag, da Davids zehn verstrichen,

Das endlich mir Printz Michael erscheinet.


105.

Ich hab als Knab erfahren Saules zeichen:

Es fehlt sein Wurf, weil ich nach Norden floh.

Ich fand genug als Jüngling Sauls figuren:

Si schossen fehl, weil ich in Mitternacht.

Der an dem Knab und Jüngling weit gefehlet,

Wi solte der verlihren nicht am Manne?


106.

Heut sind neun Tag in meiner dritten siben,

Das Morgen recht das Michaelis fest!

Heut sind neun Tag, als ich besitz genommen,

Wo Gott der Herr schon wesentlich genaht!

Heut sind neun Tag, das der Kühlpsalter folget

Recht auf Johann, und Babelshertz antastet!


107.

Temssaul, Seynssaul! Hir ist eur Spis und Zipffel!

Sendt Boten, sendt, das mehr Weissager sind!

Kommt selbsten, kommt! Eur Rama ist strakks Endor!

Seht, David hat heut auch Elisens heer!

Gott hat den sig heut gegen euch verlihen!

Gott unterwarf heut euch mit Berg und thälern.


108.

Temssaul, Seynssaul! Ihr wart von Gott beruffen,

Und führtet selbst stat Gottes falsche Krig!

Du erster hast des Eilfjahrs strakks vergessen:

Mein Eilfjahr wigt dein Eilfjahr gantz hin auf.

Du zweiter hast di Macht vor Rom gebrauchet,

Di Gott dir schenkt um seine Lilgfiguren.


109.

Temssaul, Seynssaul! Ihr müsst und müsset fallen,

Ob eure Macht bis an den Himmel ging![127]

Mein Jesus hat di zeiten mir verkürtzet:

Der Ost und Nord versammelt meine Heer.

Unsichtbar sind, di sichtbar mich beschützen:

Ein Goldschwerd ist, das eure Schwerdter endet.


110.

O GottGottGott! Es sind nur deine Wunder,

Di Jesus mir im Wunder widerbringt!

O GottGottGott! Ich bin dein elend knechtchen,

Verlasse mich allein auf deine stärk.

O GottGottGott! Es bleibet gantz dein Opffer,

Was du mir gabst, und gibst und nun wilst geben.


111.

Erschein, erschein, Jehova Jesus, herrlich,

Das alle Welt dich eingen Gott erkenn!

Vermillion in uns di heilgen kräffte,

Und erndte selbst, was du Vermillionst!

Dreieinger Gott! Eilfjahr sind neu begonnen!

Ich eile fort in Jesu Ruf, Krafft, nahmen!

Quelle:
Quirinus Kuhlmann: Kühlpsalter, Band 1 (Buch 1–4), Tübingen 1971, S. 108-128.
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