Der 7. (37.) Kühlpsalm

[136] Darinnen er an den Pforten des Paradischen Rosengarten der Licht Christen, zur nachlüsterung der Geschicht- und Geticht Christen, Böhmisirte, um allerhand Kreutz sich zuverzukkern, und hertzbrechende Privat Verfolgungen seines verfallenen Volkes zuverhonigen, zu Smyrne den 28. 29. und 30. Octob. 1678.


1.

Nun sei dir, Gott, in deiner grossen krafft,

Lob, stärke, dank, sig, ruhm und preis und ehre!

Wi süs ist mir, das gäntzlich weggerafft

Des Treibers Angst, das er mehr kein gehöhre?

O schönstes Lib! Wo dann so lang?

Schau, wi ich dich so gar umfang?

Ich war, ich war in Gotteszorn gesenkt!

Mich dauchte schon, das mich di Hölle kränkt!

Wiwohl ists nun, nachdem mich Gott entbunden?

Nachdem ich dich, mein schönstes Lib, gefunden?


2.

Holdseelges Lib! Ich brenn in deiner glutt!

Drum wirstu mir in gleichen flammen lodern!

Ach geus auf Uns von labsal ein flutt!

Ich wil stets dich zum Lebensführer fodern!

Ich brenn und brenn in deinem feur!

Du bist mir worden mächtig theur!

Ach ich bin schwartz in deines Lichtes blikk!

Gib Licht, das ich dir Licht zum Lichte schikk!

Gib deine Perl, O edles Lib genädig!

Ach schenke si! Mein innen ist ihr ledig!


3.

O grosser Gott in Christi Jesu heil!

Nun preis ich dich in deiner Macht und Warheit!

Ach machstu auch mich deiner kräffte theil!

Wi herrlich ist dein übergrosse klarheit?

Di sünde sind nun ausgetilgt:

Was rosenroth, ist angelilgt.

Ich jauchtze dir in meinem lebensgeist,

In deiner fest und was du mir aufschleust![137]

Der Schlüssel ist in keines Menschen armen:

Allein, O Gott, in deines Geists erbarmen.


4.

Frohlokkt, gebein! O spile, libes Hertz!

Erscheint, erscheint in Gotteslibe mächtig!

Gott sei gedankt, das ich vom höllenschmertz:

Gott macht den Tod zum leben süs und prächtig.

Anitz empfind ich Gotteswort!

Bleib, süsses Lib, an idem Ort!

Ach schenke doch mir deinen Perlenkrantz!

Bleib, Holde, bleib in mir mit deinem glantz!

Mein Eigenthum! Wi woltestdu mich lassen?

Drum müsse Lust in dir mich ewig fassen.


5.

Mein Breutigam! Willkommen tausendmahl!

Mein ädlester! Wi hattstdu mich vergessen?

Wi längst und längst hab ich, im trauerthal

Vor deiner thür geklopffet und gesessen?

Hab ich dir doch so offt gefleht?

Ich rif und rif und sas verschmäht.

Du hattest Ach! dein antlitz abgewand!

Dein Ohr das war fern aus meinem Land.

Wi kontestdu mein Lichteslicht erschauen,

Weil Finsternis mit dir sich wolte trauen?


6.

Ich war bei dir und habe dich gesucht,

So flehentlich, so voller Angstbedrängnis!

Du kantst mich ni! Du nahmst vor mir di flucht,

Weil sünd dich hilt im Todeshauptgefängnis.

Wann ich in gröster demutt kam,

Und dich zum Buhlen wider nahm,

So warstdu stoltz, im Gotteszorne reich,

Das ich erschrak: mein antlitz wurde bleich.

Ich bebt und bebt und habe mich entsätzet,

Das ich von dir so gar gering geschätzet.


7.

Der Höllendrach der hatte dich verblendt,

Das er zur Braut stat meiner angenommen:[138]

Er hatte dich von meiner Lib entwendt,

Als er in dir sein Raubschlos einbekommen.

Vil sünde hastdu dann gewerkt:

Mich deiner feuersmacht entstärkt.

Ob ich schon war von Gott dir selbst zur Eh,

Doch pflogestdu der fremden Buhlschafft weh.

Dein willen Ach! hat mich und dich zerbrochen,

Bis langsam erst mein Ruch von dir gerochen.


8.

Mein libster Schatz! Wi hastdu mich betrübt?

Du bist mein Mann, der mir mein licht durchfeuret!

Begläntzest mich, wann ich von dir gelibt,

Das meiner still in deiner macht gesteuret!

Du offenbahrest meine Sonn

Gantzmajestätisch voller wonn.

Wiwohl du bist vor dich ein dunkel haus,

Voll angst und pein und feindlichs quälungsgraus:

So kanstdu doch mir meine wunder führen:

Ja dich durch mich, und mich durch dich ausziren.


9.

Mein Breutigam! Ach bleib für mich doch stehn!

Gib, ädler, gib mir deine feuerstrahlen!

Las doch in mich dein flammbegehren gehn!

Entglüh in mir, das dich mein Licht könn mahlen!

Sih sanfftmut heiliglichter art,

Di sich aus Gott mit Uns schon paart!

Drum küss ich dich mit einem himmelkus!

Ich ström auf dich den heilgen schönheitflus!

Komm, Libster, komm, das wir ihn recht beschiffen!

Das unsre mund im Jesusöle triffen!


10.

Seelleibewig, der ich aufs neu vermählt!

Komm, küsse mich mit deiner Machtbegirde!

Mein schönster, komm, das mir an dir nichts fehlt!

So leucht ich dir in süster Libeszirde.

Di heilgen Engel sind erfreut,

Das si Uns schaun, wi vor der zeit![139]

Mein schätzchen, komm! Halt ewig deine gunst!

Ach lesche ni di heilge feuersbrunst!

Bewundre dich in meiner Libe thoren!

Dis ist, darzu Jehovah dich gebohren!


Zweiter Theil.


1. 11.

Perl über Alls! Ach flamme meines Lichts!

Wi wandelstdu di Angst in deine freude?

O schönes Lib! Ich wurde dir zum Nichts:

Nun werd ich dir, du mir zur Augenweide.

Als ich in Adam dich verlohr,

Und fremde Buhlschafft mir erkohr,

So ward mein feur in wollust misgebraucht,

Gelibt di welt, di euserlich verraucht,

Di Eitelkeit stat himmlisches erhaben,

Das ich verschertzt di Paradisesgaben.


2. 12.

Mein Augentrost! Was war aldar dein thun?

Du woltest treu mit treu auf neu verneuen.

Ich solt und solt im finstern ewig ruhn:

So wolstu schnell di finsternis zerstreuen.

Du drangest durch den finstern Tod,

Durch Gotteszorn, durch Höllennoth,

Als, Heldin, du so ernstlich si bekrigt,

Den sturm entstürmt, gewonnen und gesigt.

Du eiltest drauf in meines Elends kammer,

Und rifst: Triumf! Vollendet ist dein jammer.


3. 13.

O Libewig! Du hast mich neu beseelt!

Dein Feuerquall hat sanfftmutt sanfft verlihen!

O Geistewig! was mir in mir verhöhlt,

Das wil nun itzt im höchstem wachsthum blühen.

O Lichtewig! Ich war sehr matt,

Sehr hungerig und nimmer satt!

In grossem durst, den du so bald gestillt,

Mit güttern mich, O süsse Lib, erfüllt![140]

Du brachtest mir des Himmellebens wasser:

Erquikktest mich, ob ich war dein Verlasser.


4. 14.

O Libewig! Was hab ich nun ersehn?

Welch Vater? Ach! Barmhertzig sonder endnis!

Mein Gott, mein Gott! Wer wil zu dir nich flehn?

Nun merk ich recht der fremden Buhlschafft blendnis.

Di Feuerangst, di vor beschwert,

Schau, schau, wi si in Anmutt kehrt!

Holdseelges Lib! Mein schätzchen! Ach gewehr,

Was ich von dir, mein Libchen, nun begehr!

Gib, schönste, gib di Perle doch zueigen,

Das solche Lust auf ewig könne steigen.


5. 15.

Hertzlibster Buhl! Hochtreuer! meine Zird!

Ach du erfreust mich hoch im anbeginne!

Ich brach zu dir aus reinster Libbegird,

Durch zorn und höll und brach des Todes zinne!

Entthorte thor, und was verschlos,

Entkettend kett und mache los.

Doch deine Bitt ist schwerer als der Kampff:

Di Perl ist hoch, dein Leben Rauch und Dampff.

Di Perle ward in Adam strakks verschertzet!

Ach leicht entperlt, doch ewigst dann verstertzet!


6. 16.

Seelleibewig! Dich schlüssen noch zwei Reich!

Gefahr, gefahr geht stündlich dir zur seite!

Hier eifert Gott im feuer ohne gleich:

Dort ist dein fleisch mit dir im stetem streite.

Wann du der wonn zuvil nachhängst,

Ist leicht, das du mir Erd einmengst.

Ja wann du würdst, wi Lucifer, mir stoltz,

So trügestdu zur Hölle schwefelholtz.

Du möchtest dann vom einem Ein dich wenden,

Und meine Lib auf ewigewigst enden.


7. 17.

Ich eigne erst di Perl im Paradeis;

Doch wohn ich hir in deinem Seelenhimmel.[141]

Ich strahl und strahl auf diser Lebensreis

Im innerm Chor, nicht im vernunfftgetümmel.

Dein Fleisch ist irrdisch staub und raub:

Verwelket schneller als das Laub.

Ich herrsche dort bei Gott als Königinn,

Nicht hir, weil ich auf irrdisch nichts hab inn:

Doch werd ich offt zu deiner Menschheit kommen,

Weil dise dort wird himmlisch einst vernommen.


8. 18.

Gib, Libster, gib dich gar zu Gottes Lob,

Ich werde dir in Fährlikeit beistehen.

Wahr ist, dein Leib ist thirisch, irrdisch, grob:

Gott schuf dich nicht im vorsatz zuvergehen.

Drum kommt, das Gotteszorn herzeucht,

Da gantz von dir offt Tröstung fleucht.

Du meinst und meinst, weil du mich ni erkennst,

Das du aufs neu von mir dich wider trennst.

Ach nein! Dein Amt ist diser zeit gebähren,

Und meines ist dein feur ins licht zuklähren.


9. 19.

Du zweigst in Angst, als wurtzel deine zweig;

Bist stamm und baum, der sich sol rings beästen.

Ach merke, das in deinem safft ich steig,

Befruchtend dich vor allen Erdengästen!

Gib ni dem fleisch und blutte raum!

O halt, mein Schatz, dis Ross im zaum!

So grüss und küss ich dich im Weltverdrus

Mit Paradis in meinem himmelkus!

Ich kräntze dich, befreue deine Glider:

Allein di Perl zueignen ist mir wider.


10. 20.

Höhr, eintzig, höhr, was Jesus in dir spilt!

Gib ihm gesang und klang aus meinen kräfften!

Du wirst ein Bot aus Gottesmund erzilt!

Solst Gottesruhm befruchten und besäfften!

Dis ist, darum ich dir geschikkt,

Und ritterlich di Feind erdrükkt:[142]

Dir aufgesätzt dis kräntzlein von dem sig,

Di heilge kron, di ich zurükke krig.

Ich werde si so lange dir bewahren:

Du trägst si recht, wann Du bei Jesusscharen.


Dritter Theil.


1. 21.

Beseeligte! di voller Anmutt blinkt!

Di schön entschönt! di süsste süss entsüsset!

Weisheitewig! Nihm an, der dir einsinkt,

Weil er von Dir Gemählinnstreu genüsset.

Mein Libchen, Ach! Ich starr und starr

Ob deiner Perl, auf di ich harr!

Ja, Fräulein, Ja! Es ist, wi du gesagt!

Das Perlchen sei so blos nicht los gewagt.

Di Ursach ist mir ferner unverhohlen:

Doch lasse mich dir, Hertzchen, sein empfohlen.


2. 22.

Bestrahle mich mit deinem Libesaug!

Las fünken aus mit tausend lichten lichtern!

O führe mich, das ich aus Jesus saug!

Du wirst, mein Schatz, mich Dir durch Dich besichtern!

Erwekk in Uns, was dir gefällt!

Gebähre Frucht, di Gott erhellt!

Ich liffre mich! Nihm, Äugchen, meine hand!

Nihm, Libchen, nihm mich selbsten zu dem Pfand!

Ich wil mir ni, was du mir ni wirst wollen:

Aus dir durch dich sei alles mir gequollen.


3. 23.

Wi solt ich nicht in dir sein hochbeflammt?

Ach deine Lib zermalmt den Hertzensmarmel!

Ich war und war zur Abgrundangst verdammt!

Du bringest mich zum hohen Gnadencarmel!

Du brichst des willens demanthärt!

Ich wart und wart auf deiner wärt.

Mein Täubchen, komm! Umschatte stets mein haupt,

Weil Gott der Herr ja dises dir erlaubt.[143]

Ich jauchtz und jauchtz und lass hinfort mein sorgen!

Genug, das du mein Beistand mir verborgen.


4. 24.

Sih, schätzchen, sih, wi ich im feuer blitz!

Mein antlitz streut zu dir zehntausend funken!

Ich schenke dir zum Anfang solche hitz!

Ein feurig meer wünscht sich in dir versunken!

Mein Lämmchen, komm! mein Engel, eil!

Mein Zukkermund! O pfeill O pfeil!

Ach hohle mich in dich mit schnellster schnell!

Komm, meine Braut! was finster, das erhell!

Ich bleibe dein, du mein, durch alle Zeiten!

Ich weiche nicht in allen Ewikeiten!


5. 25.

Ist dis, mein Schatz, dein ernstbeschlossner Ernst,

So jauchtze ich aufs neu gantz unaussprechbar!

O seelger Tag, in dem du mich recht lernst!

Ich bleibe Braut! Di hochzeit bleibt unschwächbar!

Ich habe dir mich fest verlobt!

Ich bleibe dein, ob alles tobt!

Mein Brautbund ist gesätzt mit solcher schrifft:

Di Stein und Stahl und Demant übertrifft!

Jehova hat durch Jesus uns verbunden:

Ich habe dich, du mich aus Gott gefunden.


6. 26.

Getrost, getrost! Ich werd in allem fall

Bei Leid und Freud um dich in dir nur hausen:

Ich bin und bin, mein schönster, überall,

Und pfleg um dich im innerm Chor zusausen.

Im innerm Chor, das keiner kennt,

Als dem es selbsten zugewendt.

Im innerm Chor, das keines witz ergreifft,

Wo nicht in ihm di neue Menschheit reifft.

Dann wird dadurch di Sternvernunfft verwirret:

Si stösset sich aus sich durch sich beirret.


7. 27.

Trink, Libster, trink! Mein Wasser ist sehr gutt!

Es quillt und quillt vom Bronnen aller Bronnen!

Dein Jesus Christ, der quellt sein geistlich blutt,[144]

Das sibenmahl höchstheimlichst mitgeronnen.

Imehr du trinkst, imehr entstekkt,

Was meine Libe dir erwekkt!

Nun werd ich dir, du mir imehr vergarnt,

Imehr der Feind vor Uns vil fälschlich warnt.

Wir sind verknüpfft unmöglich aufzulösen!

Stürmt, Teufel, stürmt auf Uns in allen Bösen!


8. 28.

Auf, auf, mein Schatz! Auf, auf zu Gotteswerk!

Auf, auf! Erschein ermuntert anzufahen!

Ich leucht und leucht in deine Feuersstärk!

Wi solte nicht volkomne Gnad Uns nahen?

Selbst Jesus hat Uns ausgerufft,

Belüfftend Uns mit Gotteslufft!

Sein Weinberg ist zur Arbeit Uns bestimmt,

Um dessen Lib er mich in Dir entglimmt.

Komm, Libster, komm! Las uns höchsthurtig pflantzen!

Las um und um vor Falschheit uns umschantzen!


9. 29.

Wolan, mein Lib! Ich habe mich geschürtzt!

Greiff tapffer an! Ich wil dir recht beispringen!

Di Trägheit sei höchststernstig weggestürtzt!

Im Jesusnahm ist unsers thuns gelingen.

Als uns der Schöpffer anfangs schuf,

So war zu seinem Preis der Ruf.

Weil Satan uns in Adam dis verkehrt:

So schneid auf ihn nun unsers Geistes Schwerdt.

Wolan, mein Lib! Las uns, las uns arbeiten!

Las emsiglich, was fruchtlos, hir ausreuten!


10. 30.

Komm, Libster, komm! Las erst zur Kirchen gehn!

Las opffern uns um Hülfstand wahres Beten!

Di Kirche mus in uns gebauet stehn:

Es ist in uns, darein wir eifrig treten.

Das Reich der Gnaden, Schrifft, Natur,

Das hat in uns di beste spur.

Gott Vater selbst gebährt in uns den Sohn:[145]

Drauf geht der Geist in uns aus Gottes Thron.

Drum lasse uns di Gottes-Kirche bleiben;

Lass Gottesdinst hirinnen ewigst treiben.

Quelle:
Quirinus Kuhlmann: Kühlpsalter, Band 1 (Buch 1–4), Tübingen 1971, S. 136-146.
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