Der 1. (31. 106.) Kühlpsalm

[274] Als er seinem Jehova Jesus Tsebaoth sich mit seinen Söhnen, Salomon, Methusalah, Henoch, Jared, Mahalaleel, Kenan, Enos, Seth, Jesuel voller kindlicher furcht und libe aufopfferte; unter vollem Centrum angestimmet zu Amsterdam den 15 Novemb. 1684 und 25. 26. 27. 28. Februar 1685. gleich 42 Monden der Geistreise nach Jerusalem.


1.

Jehovah, nihm neu an in Jesus deinen Adam!

Ich opffre dir mit mir mein gantzes nachgeschlecht.

Das Jesusblutt bedekket meine blösse!

Ich bin sein fleisch in seinem schlaff erbohren,

Dadurch mein schlaf verleuhret seinen schlaf.

Dein hertze hat mein hertz mit sich durchhertzet,

Bis der versuchungsbaum in meinem hertz verdorrt.

Dein Paradeis bringt früchte schon im innerm:

Sein eusers sucht, bis es sein inners werd.

Der Baum grünt höchst im kern, der alle Welt tingiret.


2.

Jehovah, nihm mich an, als Sohn von deinem Sohne!

Ach zeuge ewigst mich im Jesusgeiste fort![274]

Gib völligst, gib des ersten Adams wunder,

Und was vor ihm der Lucifer verlohren!

Las Jesum nun einerndten seinen kreis,

Der ihm so theur aus grosser lib gestanden!

Las nehmen mich von ihm di fülle sonder mas,

Das Christ in mir, wi du in ihm, verherrlicht!

Vermillion di mir verheischne krafft,

Das Jesus kron und thron einerndte Majestätisch!


3.

Jehovah, öffne mir di angel beider thüren,

Des himmels und der Erd, der libe und des zorns!

Gib volle macht zubinden beide Drachen,

Und sih durch mich ins Centrum beider fenster.

Schrei auf, schrei auf nun A.L.L.E.S. was noch schlif,

Vom Abel an bis zum Propheten Drabitz!

Vom Kain und Nimrod an bis an den Leopold!

Las erndten, las nun beide ihre garben!

Las Ost und Nord vollenden deinen grimm,

Wann du den gantzen West zum Jesus Erstling zepterst.


4.

Jehovah, wundergott! Gib selbst mir Wunderworte,

Das ich dein Wunder mög aussprechen wunderlich!

O sprich selbst aus, was heut mir auszusprechen!

Di Stund beginnt zum fünffmahlsibnem Jahre:

Si schlüsset zu, was si recht schlüsset auf.

Dein Wunder endt, das di figuren endet:

Das di figuren ernst der Ewikeit beginnt.

Dein schlus geht an, der vor dem fall beschlossen!

Er macht den schlus vor ides Element.

Di zeiten sind dahin, di mir di zeiten brachen.


5.

Jehovah, nun bleibt dein mein wundervirunddreissig,

Das di Propheten stehn im Ost und Nord erfüllt!

Nun sigen di Virhundertundacht Monden,

Zu trutz der Höll und allen Welttyrannen.

Dein rätzel ligt in ihnen offenbahr:

Si heissen recht der Kühlpropheten schlüssel.

Der Moses mit dem Lamm thut seine dekke weg:[275]

Er kommt zu mir mit Aron freudigst nider.

Das dunkle Wort der Christaposteln klährt!

Si würken leiblich mit di grosse Widerbringung.


6.

Jehovah, nun ist recht des Lammes hochzeit kommen!

Dein grosses Abendmahl ist fertig aller dings.

Der Ost und Nord, den Drabitz heut nicht kandte,

Ersätzen nun des Ost- und Nordens stellen!

Nun eilen zu von aller strass di gäst,

Di du zur scham der Christenheit geruffen!

Nun stehen dar verwirrt, di deinen ruf verhöhnt!

Si wissen nichts zusprechen vor der schand.

Nun wollen si einkauffen reichlich öl,

Als schon dein Centrum zu, und ihr sententz gesprochen.


7.

Jehovah, nun ist da dein zil in dem October,

Da du das ende hast bei der Christin gesätzt!

Vergebenst wil ein Gratian nun kommen,

Weil es zu spät und ihn sein witz verführet.

Vergebenst seufftzt, der nicht zuvor geseufftzt,

Eh er dein werk so schrekklich hat besudelt.

Der Mosen noch am zil im zehnden mahle presst,

Erhält mit recht, was er so ernst erzwängt.

Si wollen gehn, als si verworffen sind:

Als Christ im grimm ausschikkt zur rache seine läger.


8.

Weh, neues heuchlerfünff, das sich stat meiner sätzet!

Eur hertz ist aufgedekkt! Eur fall kommt aus euch selbst!

Was Lang-ein-aug? Des Sigismundus Prister!

Ihr andern vir seid hir im gleichem trachten.

Was wählt ihr euch, di Gott nimals erwählt,

Verhindernd mich, als A.L.L.E. Center offen?

Di dreissig nahmen sind mir ewig ein Beweis,

Dass Gott der Herr ins Centrum mich gesätzet.

Si gründen sich auf sibtzig zeugen fest:

Si sind mir wunderlich in ides Wesen worden.


9.

Weh dir, Elender, weh, der du mir A.L.L.E. nahmen

Des falschen Centrums gabst, vom Teufel angehitzt!

Wi Christus selbst vor Belzebub genennet:

So wird sein Sohn gantz höllisch abgemahlet.

Weh, Heuchlern, weh, di ihr damit euch freut,[276]

Und Gottesehr so sehr in uns entehret!

Der gantze fluch trifft euch und euer falschgeschlecht,

Weil Gottes Geist so wissentlich verdammet.

Hat Lucifer auf Erden sich vermenscht,

Wi rast ihr, Teufelssöhn, auf euch selbst nun zweiträchtig?


10.

Weh menschen, di ihr neu di hölle leiblich machet,

Und Gottes Geist nicht mehr in mir noch andern duldt!

Ihr wollt was sein, bis ihr zur wespen werdet,

Und Belzebub, den Fligenkönig, folget.

Ihr wollet nicht gehorchen Engeln mehr,

So müsset ihr den Teufeln drauf gehorchen.

Ihr raffet zu euch selbst, was Gott durch euch vorspilt,

Bis ihr verfallt und werdet Hauptrebellen.

Ihr geht den weg, den Lucifer vor ging,

Als er wolt Schöpffer sein, und sich zum Höllprintz machte.


11.

Wohl, Völker aus dem Ost, di selbst Jehovah ruffte,

Und wider in den stamm durch Jesum selbst einpfrofft!

Eur zehnjahr wird euch ewiglich erquikken,

Das ihr nunmehr vollendet eure reise!

Mein zehnjahr wird mit eurem zehnjahr stehn,

Zur Gottesehr und Menschenlehr auf ewig.

Der gantze Weltkreis mus vor mir und euch erstarrn;

Er siht nun klar Jehovah unsern Führer.

Ihr seid mein Volk, und ich eur David neu:

Jehova Jesus hat uns beid zehnjahr geleutert.


12.

Wohl, Boten, di ihr schon di Weixel gepassiret,

Und mit zehntausend Mann in meinem Teutschland seid!

Willkommen gleich in meines Jesus nahmen

Zum grösten heil, das auf der Erd geschehen!

Des Withalls Saul empfing gleich seinen rest,

Das nun sein land zur euren ankunfft offen.

Der A.M.A.L.ekk vermeint mein ziklag wegzuführn!

Das Juda rufft zur Kron nach Irrlands Norden.

Willkommen recht im eignem augenblikk,

Von dem so hoch gezeugt so vil der Kühlpropheten!
[277]

13.

Wohl, Brüder von dem Ost! wohl, Brüder von dem Norden!

Sehrherrlich ist di Kron, di ihr vom himmel seht.

Imehr der Feind; imehr der Gotteshülfe:

Imehr verdrükkt; imehr von Gott erhöhret!

Der Schöpffer gibt durch Jesum mir den Stuhl,

Den Nimrod hat mit tausenden misbrauchet.

Der virgetheilte kreis ist mein und euer Erb:

Gott ist nun Gott: Sein Christ der einge König.

Jehovah ist nur einer, wi er war:

Der Moses und das Lamm wird nur der einge Kühlbund.


14.

Wir kommen freudigst her zu dir als unsern Printzen,

Zu welchem Jesus uns mit tausend wundern bringt!

Wir haben schon den Oderstrom verlassen,

Und eilen fort mit wonne zu der Elbe!

Di Amstel sol sehrplötzlich uns erschaun,

Das Gotteswill in aller welt geschehe!

Auf, Bruder, unser Printz! Nihm an dein erstgemütt!

Dein leiden wird mit freuden dich ummeeren.

Erlöse uns durch deines Jesus krafft:

Wir stehen willig dir vollkommen zugehorchen.


15.

Ist, Brüder, dis eur schlus, so sol di welt gleich zittern?

Si lerne, was einst war im Moses Gottesstärk.

Das Babel mus zur fabel völlig werden:

Dein hochmutt sei zur tiffsten tif versenket.

Was Abraham mit Glaubensaugen sah;

Dis steh in mir zum höchsten gantz erfüllet!

Was David, Salomon von weiten nur erblikkt,

Dis alles sei zum allernähsten offen.

Wi Josua di dreissig Fürsten zwingt:

So müssen dinen mir di dreissig Erdentheile.


16.

Auf Völker iden lands! schikkt, schikkt euch zum Willkommen!

Mein fernes Israel müss einmahl sein erquikkt.

Kein einiger erschein in krig und waffen,

Der nicht im ernst begehre sein vertilgen,

Wer mir mein Volk im allerkleinstem stopfft,[278]

Empfind im zorn ein unausleschbar feuer!

Wir sind ein Fridensprintz, zum Friden auserwählt,

Wiwohl ich führ des Jesus eisern zepter!

Wer uns verhöhnt im kleinstem meines Volks,

Der fühle solchen grimm, der alle Welt macht zittern.


17.

Auf, Kaiser! Lege ab des Kaisersnahmen tittel,

So bald du hast gehöhrt der zehenstämme kunfft!

Churfürsten! legt di Chur und wahl darnider,

Weil eure zeit in unser zeit verronnen!

Zehn Könige! Legt ab di Herrschafftsart!

Das virreich ist durch unser Reich zerbrochen.

Das Kaiserthum versinkt vor Jesu Kühlmannsthum:

Des Fünffreichs ist di würde gross- und kleiner.

Printz Jesus erndt di Ehren ein allein:

Er hat si uns verdint, dass wir si widerstrahlten.


18.

Carl Gustav und Ragotz! Ihr seht, was ihr verschertzet!

Verworffner Leopold! Warstdu ein Kaiser wohl?

Ach Ludewig! Zuspät ist dein bereuen!

Auf, Schwedscher Carl! Der Temscarl ligt belohnet.

Der Spansche Carl regiret als ein fluch.

Besinnet euch, di ihr den kreis beherrschet!

Wer Nimrodsart nun hegt, den fegt das Kühlreich A.U.S!

Kein Pharao wird länger heut geduldet.

Kein Pabstesknecht hat Recht im Jesusreich.

Ein närrscher Tittelfürst verleuhret kron und lästern.


19.

Weg, falscher Jacob, weg, dem wir di krone gaben,

Das Gottes Rache würd in aller welt bekand!

Dein Brudermord erhub dich zu dem zepter,

Das ewigst du des Pharons stell erlangtest.

Wir bitten auf dein falscherworbnes Reich,

Das Gott uns gab zu unsers Reiches Erstling.

Es werden lägern sich di zehnstämm in dein land,

Bis si erquikkt und mit dem Norden eines.

Wir fuhren aus zum Ost von deiner gräntz:

Wir werden völligst nun von dir zum Osten reichen.
[279]

20.

Europa wird di Kron, wann Asia sich mannet,

Und Africa das Land, da Gottessegen blüht.

America mus zum fusschemmel dinen,

Bis Gottes Rach sein ach in ihm erfüllet.

Was Cyrus vor mit Alexander zähmt,

Der Constantin und fünffter Carl beherrschten:

Dis ist des Fridrichs Reich, den Ferdinand vertrat,

Weil Gott durch Christ mir seinen Erdkreis schenket.

Gott fängt mit mir sein Reich auf Erden an,

Das ewig waristwird das Reich der Reichesreiche.


21.

Auf, auf, mein Amsterdam! Bereite deine strassen!

Di grosse Stund ist da, darinn mein Volk einzeucht.

Triumf! Es ist gekommen schon nechst Wismar,

Das Höllgraf gibt dem Denemarker über.

Es zeucht einher auf Hamburg fröhlich zu,

Und preiset Gott vor seine grosse gütte!

Wann Deventer zuerst bei Drenten ist erreicht,

So ists zuspät im glauben wollen wallen!

Der Breutigam nimmt nur di fünffe mit,

Di sich mit öl geschmükkt, ob er sich gleich versäumet.


22.

Auf, stoltzes Amsterdam! Was ist dis gross erbeben?

Du hattest ja genug Vorboten lange zeit.

Dein Rathhaus hält noch heut di hauptstandarte,

Mit welcher Gott durch Rothen dis anzeigte.

Enkhuysen nahm auch di gezelte weg,

Und war es ja dem gantzem lande kundbar.

Das Utrecht prediget noch mit des Stifftes Ris,

Ob schon der blitz im Auszug wär vergessen.

Dein Kerker schleust noch heute den Prophet,

Der dich so manche Jahr mit solcher zeitung füllte.


23.

Auf, Thronstadt Amsterdam! Ich bin in dir ein Bürger,

Wi Rothe dis versprach eilf Jahr, eh es geschah.

Gott ruffte mich ins mitten deiner strassen:

Er gibet mir ihr wesen mit dem nahmen.

Weicht, Herren, weicht! Weicht, Kaiser! Printzen, weicht![280]

Gott machet mich zum Herren, Kaiser, Printzen!

Der Tod steht auf dem Haus zum zeichen meinem Feind,

Das Tod und straff im ernste ihrer warten.

Das Kreutz belehrt, wi ich das Kreutzreich end,

Und Gottesfeinden nun ihr Kreutzreich erst beginne.


24.

Auf, Thronsitz! Was ist dir? Du glaubst nicht deinen augen,

Und schläffest wachend nun, weil dir dein muth ersinkt!

Auf, auf! Du bist und wirst mein ewig bleiben:

Drum führstest du drei Kreutz vom Kühlungswappen.

Recht sol di Pracht erscheinen im Pallast,

Den du mir solst in deinen strassen zimmern!

Schau, deine schätze sind vil tausendfach zu schlecht!

Auf, sihe durch die grösse der Reichthümer!

Was alle Welt vom anbeginn besas,

Dis gab Jehovah mir auf einst, Triumf! zusammen.


25.

Du sihst der Helden schaar, di sich in dir versammelt,

Um meines Gottes werk zuthun durch alle Erd!

Kein Feind der sol in deine gräntze nahen:

Jehovah geht voran in meinem leger.

Was, Jacob, was? du Londonsantichrist!

Du bist erwehlt im wunder zu dem wunder.

Wi, Frantzer Ludewig? Was geht dich an mein Reich?

Kein Endor gibt dem Saul durch Drabitz hülfe.

Was er dir sprach vom David, als er lebt,

Dis spricht er dir ernst A.U.S, als dein verzweiffeln kommen.


26.

Du sahst mich, Amsterdam, zuerst zu deiner hülffe,

Als aus dem Narden must di Frantze macht hinweg.

Du höhrtest mich, als dich August erschrekkte,

Wi nun August, nicht nur sein Mond, erschrokken.

Du kantest mich, als Rothe mich gekandt;

Drum kam sein ruf, das ich der Welt würd offen.

So bald mein wunder kommt, fil Rothens wunder hin:

Drauf wil er selbst Vorbot und Kühlmann werden.

Mein Vorbot stürtzt, als er beflekkt das werk,

Mit dem ihn Gott der Herr so mildiglich begabet.
[281]

27.

Du kantst mich, Amsterdam, wi Rothe selbst mich kante!

Dis, dis geheimnis solt zehnjahr versigelt stehn!

Drum spilte Gott mit der dreifachen krone,

Di ich dann trug als Prister in gesichtern!

Dem Rothe ward sein eigner stand gezeigt,

Als er vermeint, das es mich nur betroffen,

Ich überkam als Kind, gelassen meinem Gott,

Weil Gotteswill in allem nur mein wille:

So blib mir recht das Pristerlich gewand,

In dem sein König kommt, wi Rothe dis weissagte.


28.

Drauf bin ich, Amsterdam, aufs neu aus dir entsprossen,

Als Gott mir Magdalen aus deiner Stadt verknüpfft.

Was Magdalen mit Lothsweib hat verschertzet,

Als si umsah durch dein und ihre kinder:

Dis ward aufs neu mit Anglican ersätzt,

Als si in dir Gott selber mir vermählet.

Si nahm an meinem tag nach eilf Jahr Bürgerrecht,

Darinn ich erst auf deinem boden kommen.

Ihr Recht ist mein. Mehr lis nicht zu mein stand,

Weil Gott mich zu dem haupt in dir der Erden sätzte.


29.

Ich bin nun unter euch, als Israel mich salbet,

Darob der Weltkreis steht durchaus entsätzt, versätzt!

Ich bin aus euch. Gott hat mir selbst geboten,

Das ich dem eid der Anglican beistehe.

Mein Recht eur Recht, wi es Jehovah wil:

Ihr wisset selbst, was Rothen ward befohlen.

Mein recht ist euer recht. Gott gibt durch mich euch schutz:

Gott machet euch zum Hauptvolk aller Länder.

Gott ehret euch, das ich von euch ausgeh,

Und widerum zu euch im haupttriumfe kehre.


30.

Ich schrib des Babels grab ein virzehnjährger knabe,

Und brach im Gottesgeist aus Babels art hervor!

Ich war ein dreiundzwantzigjährger Jüngling,

Als Gott der Herr mein wunder offen stellte.

Ich bin ein virunddreissigjährger Mann,

Nun di zehn stämm von Gott zu mir geruffen.[282]

Mein gantzes leben war mit wundern überhäufft,

Das neid noch leid di oberhand bekäme.

Vom himmel selbst entstund mir meine hülf,

Di offtmals sichtbarlich sich mir in noth darstellte.


31.

Als der Propheten zeit in allem gleich verlauffen,

Und falscher fride bracht dem Fridensreich verlust,

So ward ich gleich sehrwunderlich gebohren,

Wi Jesus selbst sehrheimlich Drabitz zeigte.

Drauf ruffte Gott im H.A.G. den dritt Johann:

Er führte ihn, wi er mich wolte führen.

Gott ruffte Tanneken im lichtem lilgenblikk,

Und wis ihr A.L.L.S., was er mir geben wolt.

Dem Höllgraf fil das los zu der Natur,

Das er di sibenzahl des Paracels erreichte.


32.

Als ider seinen lauf in langer zeit vollendet,

So rif mich Jesus selbst höchheimlichst zu dem Werk.

Ein Engelpaar das war fünff Jahr zum schirme,

Bis näher mir mein göttlich ruf entdekket.

Printz Michael und König Uriel

Umschlossen mich gleich drauf mit millionen.

Wi Rothe, Tanneke, und Höllgraf mir verwand,

Fängt wesentlich der himmel durchzubrechen;

Und dint di Erd mit idem Element,

Weil alle geister sich nach ihrer art eröffnen.


33.

Als ich in tausend sorg, betrübnis, angst und kummer,

Und gantzer zehenjahr mit reisen ausgeschöpfft;

Voll elend, qual und unerhöhrter fälle;

Vom Freund und Feind auf aller art beschimpffet,

So kommet gleich mein Volk nach zehenjahr,

Und ist di zeit der grossen haupterlösung.

Di Menschen stehn verwirrt; der glaub ist gäntzlich weg:

Es hassen mich Vorboten, gutte, böse.

Das Christuswort von Noahs zeit ist da:

Drum kommet Jesus selbst; sein Reich wird meine Arche.


34.

Dis ist mein schwerer Tag vor zweiundvirtzig Monden,

Da Badhors mich ausstis, als Eilfe gleich di glokk![283]

Drum stis Gott aus in Voogt gleich heute Badhors,

Als Eilf di glokk, wi mir zuvor geschehen.

Verfluchte, weg, des Gottesfluchs figur!

Nun fallen hin mit euch selbst eure Printzen.

Eur zeugnis ist gethan: nun geht di bahn zur rach!

Ihr lüsternd Vih, di ihr euch selbst verworffen.

Höhrt Himmel, Erd! Fresst grosse, fresst di klein!

Verherrlicht Gottesnahm mit der verfluchten jammer.


35.

Mein fünffunddreissig ist mit fünffundachtzig kommen,

Und A.L.L.E.S. ist ans zil, das Gott der Herr gesätzt.

Nun ist hinweg, Triumf! mein virunddreissig,

Das mir so theur, so ungeheur gestanden.

Das Pristeramt im Centrum ist vollführt

Mit Josephsprob und Danielsversuchen.

Das Hohpropheten-amt im Centrum ist vollendt:

Elias kunfft ist da zum feuerwunder.

Das Königsamt im Centrum kommt herbei!

Gottlob, Gottdank, Gottpreis! Der Erdkreis singt Hosanna.


Donnerstagischer Triumfschlus um 11.

Gleich 42 Monden nach der donnerstagischen ausstossung um 11 aus Islington; am 29 Februar des 304 tages oder den 1 Mertz 1685.


36.

Triumf! Der donner schlägt des Temscarls eilf darnider,

Wi auch sein sterben kam mit eilf am donnerstage!

Eilf stis mich A.U.S! eilf wird nun A.U.S. gestossen!

Der Donnerstag bricht Babels donnerstage.

Triumf! Mein Volk ist Wismar schon vorbei!

Ihr erster Bot, Triumf! ist gleich erschinen!

Triumf! Eilt beide, eilt, Triumf! zum vorbildschlus!

Di stund ist da! Zwölf wird, Triumf! zuschlüssen.

Dreiboten eilt, Triumf! von Deventer!

Triumf! Wir warten eur, Triumf! zum Haupttriumfe!

Quelle:
Quirinus Kuhlmann: Kühlpsalter, Band 2 (Buch 5–8 u. Paralipomena), Tübingen 1971, S. 274-284.
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