16. Die Pipplockenburg.
Walther: Magdeburgische Merkwürdigkeiten Th. VII. S. 25 u. 127.

[18] Bei dem Dorfe Mannhausen am Drömmling, einem weiten Bruchlande, das sich von dem Hannöverschen Amte Brome bis gegen Calvörde erstreckt und von den Wassern der Ohra durchflossen wird, liegt eine große Schanze, welche den Namen der Pipplockenburg führt. Diesen hat sie davon erhalten, daß die Tempelherren, welche aus Flechtingen, Hilgensdorf und anderen Orten vertrieben worden waren, sich hierher geflüchtet, und, wenn sich nun ein Feind nahte, mit Pfeifen von grünen Weidenzweigen schnell einander von der Gefahr benachrichtigten, sich also gleichsam mit »Pipen lockten.« –[18] Es fanden sich dort auch vor Alters die Rudera einer Burg, von denen die Mannhäuser erzählten, daß ihre Vorfahren sie das rothe Haus genannt hätten.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 18-19.
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