18. Der Teufel und der Schulze zu Dannefeld.
Walther a.a.O. S. 25.
Mündlich.

[20] Die Bewohner des Drömling sind bekannt als ein tüchtiger und kräftiger Schlag Menschen, bei denen noch die alte Treue und Biederkeit etwas gilt, weshalb auch der Name Drömlinger zu einer allgemeinen Bezeichnung für einen derben, in feiner Sitte nicht eben gewandten Menschen geworden ist. In den mannichfachen Kriegen, welche die Altmark verwüstet, haben sie sich nun ganz besonders wacker gehalten, und haben namentlich einmal die Bewohner von Dannefeld den Schweden, als sie im J. 1674 in die Mark gefallen, einen großen Schaden zugefügt, ihnen auch einige Fahnen abgenommen, welche noch daselbst in der Kirche hangen. Daher sind denn auch die Dannefelder als gar gewaltige Leute bekannt und fürchten den Teufel selber nicht.

Dieser kam nämlich einmal dem Schulzen zu Dannefeld ins Haus, um dort sein Wesen zu treiben; der[20] Schulze war aber nicht faul, prügelte ihn tüchtig durch und warf ihn zur Thüre hinaus. Da hat der Teufel geflucht und einen argen Lärm erhoben, ihm auch gedroht, er solle nur zur Stube heraus kommen, da wolle er ihm schon etwas weisen, aber der Schulze hat seiner nicht weiter geachtet, und da ist er denn wüthend von dannen gegangen und wird sich wohl in Dannefeld nicht wieder haben sehen lassen.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 20-21.
Lizenz:
Kategorien: