21. Sanct Vielhaar und Ziza.
Entzelt Chronik der Altmark S. 11. 13. 29.

[24] Unfern des Ursprungs des kleinen Flüßchens Jeetze liegt eine wüste Dorfstätte und dabei eine alte Kirche, Danne genannt, zwischen den Dörfern Dönitz und Immekath. In dieser Kirche stand sonst, wie die Bauern vor dreihundert Jahren erzählten, ein altes Bild, das man die Göttin Gaza oder auch Sanct Vielhaar nannte, das haben die Bauern angerufen und ihm Gelübde gethan für das Vieh, das Haare hatte, wenn es krank oder unfruchtbar war. Solche Abgötterei, sagt Entzelt, ist darnach vor wenig Jahren gewesen und der hölzerne Gott oder Göttin gesehen worden.

In früheren Zeiten hat man auch in der Altmark die Göttin Ziza verehrt, und haben von ihr noch[24] einige Pflanzen wie das Zizenhaar, Zizen- oder Zystkräuter ihre Namen.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 24-25.
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