152. Doktor Faust.
Mündlich.

[159] Der Doktor Faust soll ehmals auch zu Neu-Ruppin gelebt haben, und man erzählt namentlich, daß er gewöhnlich des Abends mit einigen Bürgern Karten spielte und sehr viel gewann. Eines Abends nun fiel einem seiner Mitspieler eine Karte unter den Tisch, und als er sie aufhob, bemerkte er, daß der Doktor Pferdefüße habe; da ist denn Allen sogleich klar gewesen, warum er immer so viel gewinne. – Lange Zeit nach seinem Tode hat man ihn noch öfter in einem Dickicht am See mit mehreren Leuten am Tisch sitzen und Karten spielen sehen, und da soll er noch jetzt sein Wesen treiben.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 159-160.
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