233. Die verwandelten Knaben.
Mündlich.

[248] Auf dem Siebenbrüderberge bei Mohrin, dicht an dem ehemaligen Wege nach Zellin, standen sonst sieben große Granitblöcke, von denen der eine immer größer war als der andre; sie sollen aber so dahin gekommen sein.

Es waren einmal sieben Brüder, die hüteten dort eines Morgens auf dem Berge die Kühe und waren gar übermüthig. Als die Sonne nun höher heraufkam, öffneten sie ihre Kober, um das Frühstück einzunehmen; der eine von ihnen hatte aber einen Käse, und mochten sie nun satt sein, oder war es bloßer Uebermuth, sie nahmen ihre großen Viehpeitschen hervor, und hieben damit so lange auf denselben los, bis Blut daraus hervorkam. Dafür sind sie denn zur Strafe auf der Stelle in Steine verwandelt worden, und diese sieben Steine haben dort gestanden, bis vor wenigen Jahren der Zellinsche Weg verlegt wurde.

Vergl. Beckmann's Beschreibung der Mark Brandenburg Th. I. S. 362, welcher sagt, die sieben jungen Bursche hätten ihren Käse und Brot auf unanständige Weise benetzt.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 248.
Lizenz:
Kategorien: