236. Der Adamstanz bei Wirchow.
Beckmann Beschreib. d. Mark Br. Th. II. S. 362.

[251] Unweit des Dorfes Wirchow stehet eine große Menge von Steinen beisammen, die sich ordentlich zu einem Kreise zusammengestellt zu haben scheinen. Es sind aber auch eigentlich gar keine Steine, sondern verwandelte Menschen, die zur Strafe zu Stein wurden. Es geschah nämlich einmal vor vielen hundert Jahren, daß ihrer mehrere hier am heiligen Pfingsttage einen Tanz[251] ausführten und dabei ganz nacket waren; aber kaum hatten sie ihn begonnen, so blieben sie auch stehen, wie sie grade standen, und so kann man sie noch sehen. In der Mitte stehen die beiden Bierschänker, außerhalb des Kreises die beiden Spielleute, und um jene herum sieht man die vierzehn Tänzer stehen. Das ist der Adamstanz oder der Steintanz, und so leicht wird's wohl keinem einfallen, ihn nachzutanzen.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 251-252.
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