238. Die Ketzer-Dörfer und Ketzer-Berge in der Neumark.
Kehrberg: Historisch-chronol. Abriß der Stadt Königsberg in d.N. Abth. II. S. 13.

[253] Als die Hussiten auf ihren Feldzügen in die Neumark kamen, und hier wie überall große Verwüstungen anrichteten, zerstörten sie namentlich in der Umgegend von Königsberg eine große Menge von Dörfern, an deren Stelle sie dagegen neue aufbauten. In diesen sollen sich noch vor etwa zweihundert Jahren in den Kellern einige Altäre gefunden haben, in denen sie nach Art der ersten Christen während ihrer Verfolgung ihren Gottesdienst verrichteten, und man nennt diese Dörfer daher die Ketzerdörfer, und werden als solche besonders Wubieser, Zäkerick, Rüdenitz, Gabow genannt; ferner nennt man auch die Berge zwischen Wrechow und Zehden die Ketter- oder Ketzerberge, und mögen diese ihren Namen wohl aus einem ähnlichen Grunde haben.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 253.
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