214. Die Wendenschlacht bei Lenzen.

[232] Riedel: Codex Diplomaticus Brandenb. Th. II. S. 59. 60.

Mündlich.

An vielen Orten der Umgegend von Lenzen und in der Stadt selber erzählt man sich von einer großen Schlacht mit den Wenden, die einst hier Statt gefunden. Die einen sagen, das Schlachtfeld sei auf dem Marienberge vor Lenzen gewesen, andre, es sei bei Mohr, bei Seedorf und endlich auch bei Möllen gewesen, wo sich überall noch die Spuren des vergossenen Blutes am Boden zeigen, der davon ganz roth gefärbt ist. An allen diesen Orten lassen sich auch noch oft die Geister der Erschlagenen sehen und spuken dort kopflos umher, oder tragen ihre Köpfe unter dem Arme. Bei Seedorf insbesondre wird erzählt, daß eine von der Löcknitz gebildete Breite, welche der Wennensee heißt, davon ihren Namen habe, daß einstmals ein ganzes Wendenheer darin seinen Untergang fand.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 232-233.
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