221. Die zwölf Apostel im Havelberger Dom.
Mündlich.

[237] Aus einem der Kreuzgänge des Doms zu Havelberg führt, wie man erzählt, ein unterirdischer Gang bis nach dem durch sein Wunderblut bekannten Städtchen Wilsnack, doch ist nun schon seit langen Jahren niemand darin gewesen. In früheren Zeiten hat man geglaubt, es lägen Schätze da unten, und hat mehrmals Verbrecher hinabgeschickt, den Gang zu untersuchen, aber alle sind darin umgekommen. Nur einer ist zurückgekehrt, der hat berichtet, daß dort unten die Bildsäulen der zwölf Apostel aus purem Golde lägen, ob sie aber noch da sind, weiß ich nicht.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 237.
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